Ein etwas anderer Jahresrückblick

von Marilena

2019 also. Ein bewegendes Jahr. In vielerlei Hinsicht. Nicht nur für mich. Lasse ich die vergangenen Monate vor meinem inneren Auge Revue passieren, wird mir bewusst, wie viele politische und gesellschaftliche Ereignisse mich emotional, aber auch physisch bewegt haben: Europawahl im Mai, Brexit Hin und Her, die gewohnte Trump Misere, der Amazonas steht in Flammen, der heißeste Juni weltweit seit Wetteraufzeichnung. Anschlag in Halle, wachsender Rechtspopulismus und auf der anderen Seite der bisher größte Klimastreik in der Weltgeschichte am 20. September. Über 4 Millionen auf den Straßen weltweit. Alleine in Deutschland 1,4 Millionen.

Ich habe viel nachgedacht in 2019. Das klingt, als hätte ich das zuvor nicht getan. Aber ich meine damit nicht ein intentionales Nachdenken, wohlmöglich begleitet von Journalling und Meditation, sondern einfach nur Denken. Das, was eben kommt, wenn man gerade nichts tut. Oder, wenn man wie ich, zwei Wochen alleine wandern geht. In der Natur wird einem einiges bewusst. Wenn man dem Rascheln der Bäume im Wind lauscht, zu den gewaltigen Felswänden hinaufblickt. Dass man doch eigentlich ein Teil von ihr ist. Nichts von der Natur Abgetrenntes. Keine Umwelt, sondern Mitwelt. Nicht Ressource allein, sondern Leben. Wie du und ich.

In dieser Episode erfährst du:

  • Was mich im vergangenen Jahr 2019 bewegt hat.
  • Weshalb die unablässige Beschäftigung mit sich selbst, einen manchmal noch weiter von sich entfernen lässt.
  • Weshalb es ein gemeinsames Narrativ für eine lebenswerte Welt braucht.

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SHOWNOTES:

Du sollst nicht funktionieren: für eine neue Lebenskunst von Ariadne von Schirach.
Würde: Was uns stark macht – als Einzelne und als Gesellschaft  von Gerald Hüther.

Kontakt:
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TRANSKRIPT:

Es war ein wenig still hier die letze Zeit. Bewusst habe ich mich die verbleibenden Tage im Jahr ein wenig herausgenommen und somit auch den Podcast pausieren lassen. Um einerseits das vergangene Jahr zu reflektieren, Zeit mit meiner Familie zu verbringen und, um mich einfach mal der Muße hinzugeben. Was mir zugegebenermaßen nicht gerade leicht fällt. Andererseits brauchte ich diese Zeit auch, um in mich zu gehen und zu hinterfragen, ob mein Sein und Tun noch mit mir, meiner Weltsicht und Haltung räsoniert. Denn, wie oft habe ich es schon erlebt, dass ich mich so sehr im Geschäftigsein und den alltäglichen To-Do’s verloren habe, gelegentlich sogar untergegangen bin, ohne zu merken, dass es mich in die Tiefe zieht. Oft bin ich erst wieder aufgetaucht, als die Luft bereits knapp und meine Brust wie zugeschnürt war. Aber, ich bin aufgetaucht. Bin wieder zu Bewusstsein gekommen, habe tief durchgeatmet und schon bald eine neue Klarheit verspürt.


Aber, bevor ich in die Tiefe gehe, möchte ich dich gerne hiermit einladen, an meinen Gedankengängen und einem kleinen Ausschnitt meiner Reflexion des letzten Jahres, teilzuhaben. Natürlich ist dies nur ein Aspekt der Wahrheit, nicht zuletzt, da vermutlich ein großer Teil in meinem Unterbewusstsein schlummert und, zum anderen, da ich nicht mein gesamtes Leben auf dem Silbertablett servieren möchte. Ein bisschen vermeintliche Privatsphäre, solange es diese noch gibt und ein paar schmutzige Geheimnisse, möchte auch ich mir bewahren.


2019 also. Ein bewegendes Jahr. In vielerlei Hinsicht. Nicht nur für mich. Lasse ich die vergangenen Monate vor meinem inneren Auge Revue passieren, wird mir bewusst, wie viele politische und gesellschaftliche Ereignisse mich emotional, aber auch physisch bewegt haben: Europawahl im Mai, Brexit Hin und Her, die gewohnte Trump Misere, der Amazonas steht in Flammen, der heißeste Juni weltweit seit Wetteraufzeichnung. Anschlag in Halle, wachsender Rechtspopulismus und auf der anderen Seite der bisher größte Klimastreik in der Weltgeschichte am 20. September. Über 4 Millionen auf den Straßen weltweit. Alleine in Deutschland 1,4 Millionen. 


Es war das Jahr, das mich politisiert hat, wie kein anderes. Das mich aus meiner selbstbezogenen und beinahe fatalistischen Haltung, in der ich es mir reichlich bequem gemach hatte, herausgerissen hat. Und da stand ich nun. Wie nackt im Scheinwerferlicht. Fühlte mich ein wenig ertappt. Beschämt, so viele Jahre meinen Allerwertesten nicht hoch bekommen zu haben. Trotz all der Ungerechtigkeit, die sich zum Teil sogar direkt vor mir abgespielt hat. Von der ich manchmal sogar wusste und dennoch die Augen verschlossen habe. Man will sich ja nicht belasten mit all der Negativität. Die könnte einen ja davon abhalten, das Beste aus seinem Leben zu machen. Und, wie stünde man denn dann da? Wenn man nicht alle die Chancen und Möglichkeiten nutzen würde, die einem zur Verfügung stehen? Wenn man nicht all die Freiheit auskosten und zur besten Version seiner selbst heranwachsen würde? Wenn man nicht permanent an sich selbst arbeiten und sich optimieren würde? Ja wo kämen wir denn da hin? Gute Frage, aber dazu später mehr.


Ich beschließe also, trotz aller Scham, ehrlich mit mir zu sein. Auch, wenn das schmerzlich ist. Sich einzugestehen, nicht immer gut und richtig gehandelt zu haben. Nicht perfekt, sondern ein ganz normaler Mensch zu sein. Kein Gewinner, kein Superstar und auch kein Shero. Vielleicht auch besser so. Dann setzte ich doch lieber dort an, wo ich glaube, dennoch einen Unterschied machen zu können. Nicht alleine, versteht sich. Sondern als Teil. Als Teil von etwas Größerem. Mich nicht mehr als einzigartigen Rohdiamant, den es zu Schleifen und Polieren gilt, zu betrachten, sondern als etwas ganz Gewöhnliches. Vielleicht einen Kieselstein. Und dies nicht als Kränkung zu empfinden, sondern durchaus als entlastend. Denn auch als Teil von etwas bin ich dennoch einzigartig und nicht unbedeutsam. Aber, ich muss mich nicht mehr permanent herausstellen. Nicht tagein tagaus auf ein Podest stellen und auf den Applaus der anderen warten.


Weil man das eben so macht in einer zunehmende ökonomisierten Welt, in der Märkte und Marktstrukturen immer mehr Raum einnehmen. Privaten Raum. Lebensraum. Alles bekommt einen Preis. Auch wir Menschen. Denn wir sind im übertragenen Sinne alle zu KleinunternehmerInnen geworden, die sich selbst zur Ware machen. Dank Instagram und Co. geht das so leicht wie nie zuvor. Man muss nur die richtige Strategie fahren und genügend in sich und seine Persönlichkeitsentwicklung investieren. Das sei das zutiefst Pornographische an unserer Zeit, schreibt die Philosophin und Autorin Ariadne von Schirach in ihrem Buch „Du sollst nicht funktionieren“. Es geht darum, den größtmöglichen Nutzen mit den geringstmöglichen Kosten zu verbinden. Das Leben ist ein Geschenk und der Mensch Humankapital. Und dies gilt es gemäß des Effizienzparadigmas zu nutzen oder nutzbar zu machen. Aus allem lässt sich etwas abgewinnen. Man muss es nur sehen. Es hängt alles von der inneren Einstellung ab. Du bist, was du denkst. Also sei positiv! Mach das Beste draus! Dein Hobby zum Beruf, dein Leben zum Dauerurlaub auf Mallorca oder besser noch Bali.


Ouch! Schon wieder habe ich mich ertappt. Ja, auch diese Denkweise und Haltung habe ich eine ganze Weile selbst propagiert. Wobei ich mir natürlich nicht darüber bewusst war, dass die vermeintliche Befreiung und exzessive Selbstformung zu einem großen Teil eine Reaktion meinerseits auf die gesellschaftliche Verhältnisse war. Felsenfest war ich davon überzeugt, den Stein der Weisen gefunden zu haben. Den heiligen Gral. Der mich und alle, denen ich es verrate, unmittelbar ins Nirvana, auf Wolke 7 befördern würde. Pustekuchen.


Da saß ich nun Anfang des Jahre auf Bali. In meinem selbsterbauten Schloss oder passender noch, meiner Hängematte, wie es sich für Digitale Nomadinnen gehört, und fühlte mich mutterseelenallein. Einsam. Oft. Sehr oft. Da war viel Leere. Die sich kaum in Worte fassen ließ. Und, die sich erst mit Tränen, einem Eingeständnis mir selbst gegenüber und einer vorzeitigen Rückreise ins heimische Nest, einen Weg nach draußen bahnte. Ich war also immer noch nicht angekommen. Das hatte ich nun verstanden. Erneut. Die Erkenntnis, dass ich das vermutlich nie würde, das brauchte noch eine Weile.


Also beschloss ich Anfang, Mitte des Jahres, den Blick etwas von mir abzuwenden. Nicht mehr unablässig um mich selbst zu kreisen. Nicht permanent jeden Schritt und Tritt zu beobachten, alle Seelenwogen zu durchleuchten und zu analysieren. Nicht für jedes meiner Probleme eine Lösung finden zu müssen, bis sich das nächste Problem am Horizont auftun würde. Das war auch der Zeitpunkt, in dem ich mich zunächst unbewusst, dann bewusster weitestgehend aus der Coaching- und Persönlichkeitsentwicklungszene zurückgezogen habe. Zumindest aus jener, deren Teil auch ich gewesen bin. Die aus den Ängsten und Selbstzweifeln von Menschen Profit macht. Verpackt in eine gute Marketing Strategie klingt das nur halb so scheußlich. Wobei ich natürlich nicht jedem in diesem Feld böse Absichten unterstellen möchte. Manchmal weiß man ja gar nicht so genau, was man da eigentlich tut. Oder merkt es erst später. Für mich habe ich jedoch realisiert, dass diese Weltsicht nicht mit meinem Verständnis von Würde und Menschlichkeit räsoniert. Und, dass ich nicht auf eine Kerbe einschlagen möchte, die ein Paradigma der Selbstoptimierung weiter manifestiert und infolgedessen immer mehr einsame Sinnsucher produziert.


Vor allem durch die intensivere Auseinandersetzung mit politischen, ökologischen und ökonomischen Zusammenhängen, meinem zunehmenden Engagement im Bereich Nachhaltigkeit und der Teilnahme an Demos, wurde mir bewusst, dass es im Leben vor allem um eines geht: Ein Teil von etwas zu sein. Sich zugehörig zu fühlen. Nicht nur eine eigene Vision und Ziele zu verfolgen, sondern ein Anliegen zu haben, das größer ist als man selbst, wie Gerald Hüther, ein Neurobiologe, in seinem Buch „Würde“ schreibt. Eine Vorstellung von einer gemeinsame Zukunft. Als Gesellschaft. Eine Art Utopia. Für das es sich lohnt, aufzustehen und sich einzusetzen. Für ein Besser, nicht im Sinne eines noch schneller, schöner, reicher, effizienter, bequemer… sondern für eine lebenswertere Zukunft. Eine Menschliche. Eine Gerechtere. Eine, in der wir unsere Kinder und Enkelkinder mit gutem Gewissen erwachsen lassen können.


Ich habe viel nachgedacht in 2019. Das klingt, als hätte ich das zuvor nicht getan. Aber ich meine damit nicht ein intentionales Nachdenken, wohlmöglich begleitet von Journalling und Meditation, sondern einfach nur Denken. Das, was eben kommt, wenn man gerade nichts tut. Oder, wenn man wie ich, zwei Wochen alleine wandern geht. In der Natur wird einem einiges bewusst. Wenn man dem Rascheln der Bäume im Wind lauscht, zu den gewaltigen Felswänden hinaufblickt. Dass man doch eigentlich ein Teil von ihr ist. Nichts von der Natur Abgetrenntes. Keine Umwelt, sondern Mitwelt. Nicht Ressource allein, sondern Leben. Wie du und ich.


Wie gesagt, ich habe viel nachgedacht. Ein Ergebnis dessen, war u.a. die Entscheidung noch einmal Philosophie und Politik zu studieren. Das tue ich nun. Und, es war eine gute Entscheidung. So viel kann ich bisher sagen. Es hat zudem den Wunsch in mir geweckt, etwas gemeinschaftliches zu gründen. Ein Kollektiv. Zukunftskunst heißt es. Ein Versuch, Begegnungs- und Gestaltungsräume zu öffnen, die befähigen und ermutigen, gemeinsam nachhaltige und positive Zukunftskonzepte zu entwickeln. Es ist noch in den Kinderschuhen. Aber ich merke, je konkreter es wird, desto mehr hoffe ich, dass es eines Tages mein Baby wird, dem ich all meine Liebe und Aufmerksamkeit widmen kann. Neben dem Podcast, versteht sich.


Ich finde es spannend, welche Umwege und vielleicht sogar Irrwege wir gehen müssen, um uns näher zukommen. Und, dass es oft nicht die eigängige Beschäftigung mit uns und unserem Selbst ist, die uns voranbringt, sondern das Gegenteil. Die Distanz. Indem wir einen Schritt zurücktreten, sehen wir oft klarer. Stellen fest, dass da gar kein Ende in Sicht ist. Dass es vielleicht auch gar nicht darum geht im Leben. Etwas zu finden. Vielleicht ist es ja auch schon die ganze Zeit da gewesen? Wer weiß.


Vermutlich werde ich diese Zeilen eines Tages mit einem ebenso amüsierten Lächeln beäugen, wie alte Tagebucheinträge oder verblichene Polaroids aus Teenie Zeiten. Weil sich schon wieder so viel gewandelt hat. Weil die Welt sich weiter dreht und ich wieder nicht angekommen bin. Die Kunst besteht vermutlich darin, sich diese Irrtüme und Umwege zu verzeihen. So, wie man sich auch Tattooketten, die übergroße Kreolen Ohrringe und die Dauerwelle verziehen hat. So gilt es weiterhin wohlwollend mit sich zu sein. Und sich nicht ganz so ernst und wichtig zu nehmen. Das soll angeblich helfen, habe ich mir sagen lassen.


Zu einem richtigen Jahresrückblick gehört es sich ja üblicherweise, auch einen Blick in die verlockende und aussichtsreiche Zukunft zu werfen. Und sich zu fragen: Wie hätte ich es gerne? Was sollte anders sein? Wie möchte ich mich fühlen? Was kann ich dafür tun? Der ein oder andere schnürt nun ein strammes Paket an Zielen und Vorgaben, die es einzuhalten und zu erreichen gilt. Neujahresvorsätze werden sie auch liebevoll genannt, was einem, im Vergleich zu „richtigen“ Zielen die gesellschaftlich akzeptierte Erlaubnis gibt, sie alsbald wieder zu verwerfen.Um es kurz zu machen, ich mag keine Vorsätze. Auch nicht zum Beginn des Jahres. Was mir hingegen gefällt, ist der Blick in die Glaskugel. Im übertragenen Sinne. Sich auszumalen, wie es anders sein könnte. Sich selbst eine Geschichte zu erzählen. Im Hinblick auf die eigene Zukunft, aber auch auf die Welt, die großen Zusammenhänge, in die wir alle eingebunden sind. Auch, wenn wir das bei all den kleinen und großen alltäglichen Herausforderungen, die es zu meistern gilt, manchmal ausblenden. Dass wir einen Einfluss oder neudeutsch einen Impact haben. Wir können etwas bewegen. Auch, wenn wir noch so klein sind. Wie uns die Klimaaktivistin Greta Thunberg zugleich mahnt und ermutigt. Nicht nur für unser eigenes Leben brauchen wir eine positive Vision und Hoffnung, auch im Bezug auf unsere Gesellschaft ist ein gemeinsames Narrativ notwendig. Eine Geschichte, die wir uns gegenseitig erzählen und an die wir glauben, wie ein besseres und lebenswerteres Morgen aussehen könnte. Ich stelle mir dann manchmal vor, welche Rolle ich in diesem Stück spielen würde. Worin meine Aufgabe bestünde und, was ich tun könnte, um unsere gemeinsame Zukunft mitzugestalten und hoffentlich besser zu machen. 


Vielleicht ein kleiner Einblick, was ich mir da für dieses Jahr notiert habe: Im Bezug auf mein eigenes kleines Universum, möchte ich weiterhin so viel Zeit wie möglich in der Natur verbringen. Die mir keine Fragen stellt. Die kein „Um-zu“ kennt. Sondern nur ein Sein. Ich möchte mehr Zeit auf die Dinge verwenden, die mir wirklich wichtig erscheinen, wie meiner Familie und meinen Freunde. Improtheater spielen, weil ich mich so unglaublich frei fühle, wenn ich mich auf der Bühne zum Affen mache. Weil es einfach egal ist, denn es ist nur eine Rolle, die ich spiele. Eine von vielen. Ich möchte öfter Nein-Sagen. Nein zu Möglichkeiten, Chancen und Optionen, die so köstlich und verlockend klingen. Mir schmeicheln und mich umgarnen. Aber am Ende doch nur wie Zuckerwatte, die sich im Mund langsam mit dem Speichel mischt, vaporisieren. Auflösen. Und was bleibt ist ein klebriger Geschmack und Leere. Ich wünsche mir statt kurzfristigen, erfolgsversprechenden Handlungen, Momente und geteilte Erlebnisse, die etwas hinterlassen, das bleibt. Nachhaltig. Ich möchte meine Leben und meine Zeit, die ich durchaus als Geschenk betrachte, für etwas nutzen, das mir ein Anliegen ist. Nicht einfach den Status-Quo hinnehmen und akzeptieren. Sondern ihn hinterfragen und neue Wege gehen. Nicht nur, weil es in vielerlei Hinsicht nicht mehr anders geht, sondern auch, weil es eine Chance ist. Teil von etwas zu sein. Nicht nur das eigene Leben zu optimieren, seine Persönlichkeit zu entfalten, sondern zugleich das Zusammenleben als Gemeinschaft mitzugestalten und dabei Selbstwirksamkeit  zu erleben. Ich wünsche mir eine Welt, die trotz all der Unterschiede, die uns individuell einzigartig machen, die Gemeinsamkeiten aller Menschen nicht vergisst. Die uns verbinden. Weil wir alle Menschen sind, die sich ein würdevolles Leben wünschen. Die von anderen akzeptiert und geliebt werden und sich als Teil von etwas begreifen wollen. Denn, wer möchte schon alleine auf diesem Planeten sein?! Apropos Planet: Ich wünsche mir für 2020, dass Klimaschutz wirklich ernst genommen wird. Dass auf Worte Taten folgen. Nicht nur heiße Luft und CO2. Dass das Schwarze-Peter-Spielen ein Ende hat. Es ist weder alleine die Politik, die es zu richten hat, noch sind es die Konzerne, die alleine das Ruder rumreißen können. Nur im Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Institutionen und uns kann es gelingen. Einen Masterplan existiert nicht. Abwarten und Tee trinken ist auch nicht die Lösung. Was bleibt uns also übrig, als den ersten Schritt zu gehen. Jede und jeder von uns. Auch, wenn wir noch nicht den genauen Weg kennen. Wie heißt es so schön, Erkenntnis kommt oft vom Tun.


Sollte dir diese Podcast Folge etwas abstrakt vorgekommen sein oder, du hast etwas vollkommen anderes erwartet, dann verzeihe mir. Du hast bereits die nach bestem Gewissen enthedderte und entknäuelte Version meines inneren Gedankenchaos erhalten. In Zukunft wird es wieder etwas geordneter zugehen. Versprochen. In der nächsten Folge, die noch diese Woche erscheinen wird, gibt es eine kleine, große Ankündigung. Surprise, surprise! Also nicht verpassen! Im Anschluss daran läuten wir den Themenschwerpunkt „Wirtschaft neu Denken“ ein, mit einem Interview mit Christian Felber, dem Begründer der Gemeinwohl Ökonomie. Auf den Wunsch einiger HörerInnen wird es aber weiterhin einen Wechsel aus persönlichen Solofolgen und Interviews geben.

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