MARYAM.fyi: Wieso bist du [nicht] frei?

von Marilena

Maryam oder auch MARYAM.fyi, wie sie sich als Künstlerin nennt, ist in Deutschland aufgewachsen. Dass sie hier in Freiheit leben kann, verdankt sie ihrem Vater, der damals aus dem Iran geflohen war. Doch was bedeutet unsere Freiheit hier, wenn überall auf der Welt Menschen und insbesondere Frauen gewaltsam unterdrückt werden? Über diese Frage spricht Marilena mit Maryam, deren Leben sich seit der Ermordung der 22-jährige Iranerin Mahsā Amīnī radikal verändert hat. Eigentlich studiert sie Medizin und macht Musik – jetzt ist sie vor allem Aktivistin.

Shownotes:

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► Musik: MARYAM.fyi & David Bay: BARAYE (Frau, Leben, Freiheit)
► MARYAM.fyi auf InstagramSpotifyYouTube
► Maryam’s DIFFUS Kolumne über die Iran-Revolution
Woman Life Freedom Collective
► Maryam’s Podcast Empfehlung: Das IRAN Update mit Gilda Sahebi & Sahar Eslah
► Maryam’s Follow-Empfehlungen: Duzen Tekkal, Natalie Amiri, Jasminshakeri, Pegah Ferydoni, Susan Simin Zare


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Transkript:

Hallo und herzlich willkommen im Sinneswandel Podcast. Mein Name ist Marilena Berends und ich freue mich, euch in der heutigen Episode zu begrüßen.

[“Baraye”]

“Für das Tanzen auf der Straße

Für die Angst sich zu küssen

Für meine Schwester, deine Schwester und unseren Schwestern

Für diejenigen, die im Gefängnis sind

Für die Sehnsucht nach einem normalen Leben

Für die Frau, das Leben, die Freiheit”

So in etwa lautet die Übersetzung einiger Zeilen aus “Baraye”. Dem Lied des iranischen Musikers Shervin Hajipour, der kurz nach der Veröffentlichung inhaftiert worden war und das mittlerweile zur Hymne der Iran-Revolution geworden ist. Die Stimme, die ihr eben gehört habt, ist aber nicht die von Shervin Hajipour. Es ist die Stimme einer sehr guten Freundin von mir: Maryam oder auch MARYAM.fyi, wie sie sich als Künstlerin nennt. Maryam ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Dass sie hier in Freiheit leben kann, ist, wie sie sagt, ein Privileg. Ihr Vater ist damals aus dem Iran geflohen und hat ihr damit genau das ermöglicht: ein Leben in Freiheit. Genau die sieht sie nun aber bedroht. Denn was bedeutet unsere Freiheit hier, wenn überall auf der Welt Menschen und insbesondere Frauen unterdrückt werden? “Jin, Jiyan, Azadî – Frau, Leben, Freiheit” – es geht um universelle Werte. Werte, die wir hier für selbstverständlich halten. So ging es auch Maryam lange Zeit, wie sie selbst sagt. Bis zum September 2022, als die erst 22-jährige Iranerin Mahsā Amīnī gewaltsam getötet wurde. Seitdem hat sich Maryam’s Leben radikal verändert. Beinahe täglich postet sie auf Instagram, versucht Aufmerksamkeit zu schaffen für die Protestierenden im Iran und die Inhaftierten, denen zum Teil die Todesstrafe droht. Eigentlich müsste Maryam für ihr Examen lernen. Sie studiert Medizin. Aber so richtig den Kopf dafür hat sie gerade eigentlich nicht… 

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich lerne am meisten durch Geschichten. Ich weiß nicht, ob ich die Dringlichkeit und Relevanz der Revolution im Iran – auch für uns hier – verstanden hätte, wäre Maryam nicht meine Freundin. Deswegen bin ich ihr umso dankbarer, dass sie sich bereit erklärt hat, heute mit mir im Podcast zu sprechen und ihre Geschichte mit uns zu teilen. Und wer aufmerksam zuhört, da bin ich mir sicher, wird verstehen, es ist auch unsere Geschichte.

[Gespräch]

Outro

Vielen Dank euch fürs Zuhören. Wenn euch das Gespräch mit Maryam gefallen hat, teilt es gerne mit euren Freunden. In den Shownotes habe ich außerdem vieles von dem, was Maryam genannt hat – ihre Kolumne, Personen, denen es sich lohnt zu folgen, uvm. – verlinkt. Und ihr wisst, dieser Podcast wäre nicht möglich, wenn es nicht ein paar Menschen gäbe, die meine Arbeit unterstützen. Danke an alle, die das bereits tun. Damit ich Sinneswandel weiterhin produzieren kann, freue ich mich über euren Support. Das geht ganz einfach über die Plattform Steady oder indem ihr mir via Paypal.me/Sinneswandelpodcast einen Betrag eurer Wahl schickt. Das geht auch schon ab einem Euro und steht alles in den Shownotes.

Das war’s von mir! Danke an euch fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal im Sinneswandel Podcast.

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