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Henrietta Clasen

Henrietta Clasen

Hollywood und der Male Gaze – wo bleibt die Vielfalt auf der Leinwand?

von Henrietta Clasen 9. März 2021

Warum spielen Männer eigentlich so oft die Hauptrolle in Filmen, während Frauen meist deutlich weniger Redeanteil haben, dafür aber viermal so oft nackt dargestellt werden, wie ihre männlichen Kollegen? Mal ganz zu schweigen von der (Un-)Sichtbarkeit nicht-binärer Personen. Der sogenannte Male Gaze dominiert noch immer Hollywood. Ein aktiv-männlicher, kontrollierender und neugieriger Blick, der nicht nur die Filmindustrie bestimmt, sondern damit auch unser Leben, unseren Blick auf die Welt. Was daran problematisch ist und, wie ein Gegenentwurf aussehen könnte, der Vielfalt statt die ewige selben Rollenklischees produziert, davon erzählt Elisabeth Krainer in ihrem Gastbeitrag.

SHOWNOTES:

Macht (einen) Sinneswandel möglich, indem ihr Fördermitglieder  werdet. Finanziell unterstützen könnt ihr uns auch via PayPal oder per Überweisung an DE95110101002967798319. Danke.

► The Guardian: „Male Glance: How we fail to take women’s stories seriously“
► Jean-Paul Sartre: „Das Sein und das Nichts“
► Eva Illouz: „Der Konsum der Romantik“
► Laura Mulvey: „Visuelle Lust und narratives Kino“
► Plan International: „Welt-Mädchenbericht 2019 zu Frauenrollen in Kinofilmen“
► Stacy L. Smith: „Annenberg Inclusion Initiative“
► Nina Menkes: „Sex and Power: The visual Language of Oppression“
► Alison Bechdel: „The Bechdel-Test“
► Joey Soloway: „The Female Gaze“

Kontakt:
✉ redaktion@sinneswandel.art
► sinneswandel.art

Transkript: Hollywood und der Male Gaze – wo bleibt die Vielfalt auf der Leinwand?

Nach einem langen Arbeitstag oder am Wochenende sich gemütlich einen Film oder eine Serie auf dem Sofa anschauen? Na klar. Filme und Serien gehören zum Alltag der meisten von uns. Gerade in Zeiten von Corona sind sie für viele eine Art Rettungsanker, um sich die Zeit im Lockdown zu vertreiben. Allein im ersten halben Jahr von 2020 konnte Netflix sage und schreibe 26 Millionen neue Abonnenten gewinnen. Wir verbringen also mehr Zeit denn je vor dem Fernseher oder Laptop, streamen, lassen uns berieseln, unterhalten – mal mehr, mal weniger bewusst. Doch selbst, wenn wir meinen, nur einen Film zu schauen, um zu entspannen, der Realität ein wenig zu entflüchten, so vergessen wir oft, dass eben dieser sehr wohl auch unsere Realität bestimmt. Insofern, als dass Geschichten, Bilder und vor allem die Sichtweise aus der diese erzählt werden, unsere Welt beeinflussen. Oft ohne, dass wir es merken. Dass Filme und Serien unweigerlich politisch sind, war mir lange Zeit nicht bewusst. Ist ja bloß Unterhaltung, dachte ich. Erst, als ich begann mich zu fragen, weshalb eigentlich in fast jedem Film, den ich sah, der Mann die Hauptrolle spielte, während Frauen meist dazu verdammt waren, ansehnliche Dekorationsfiguren darzustellen – stumm, aber nett anzuschauen, begann ich zu realisieren, dass da etwas nicht stimmen konnte. Warum zu Teufel waren Frauen eigentlich so oft nackt in Filmen zu sehen? Ganz einfach: Es ist der “Male Gaze”, ein aktiv-männlicher, kontrollierender und neugieriger Blick, der noch immer die Filmindustrie bestimmt und damit auch unser Leben, unseren Blick auf die Welt. Was daran problematisch ist und, wie ein Gegenentwurf aussehen könnte, der Vielfalt anstelle der ewig selben Rollenklischees produziert, davon erzählt Elisabeth Krainer, die als freie Journalistin und Autorin über die großen und kleine Fragen in der Popkultur schreibt,  in ihrem Gastbeitrag. 

Bevor wir beginnen, möchte ich noch kurz darauf hinweisen, dass ihr uns nach wie vor finanziell unterstützen und damit einen Sinneswandel möglich machen könnt. Als Fördermitglieder ermöglicht ihr nicht nur die Produktion des Podcast und wertschätzt unsere Arbeit, ihr habt zudem die Möglichkeit regelmäßig an Buchverlosungen teilzunehmen. Finanziell unterstützen, könnt ihr uns zum Beispiel über Paypal.me/sinneswandelpodcast – das geht auch schon ab 1€. Alle weiteren Optionen habe ich in den Shownotes verlinkt. Vielen Dank.


Perfekte Frauen, gestählte Körper, Hetero-Beziehungen und Helden, die am Ende die Welt mit ihrer unbesiegbaren Männlichkeit retten – kommt euch bekannt vor? Kein Wunder, diese klassische Heldenreise lässt sich vor allem in vielen Filmen und Serien der Popkultur finden. James Bond ist nur ein Beispiel dafür. Sie erzählt die immer gleiche Geschichte aus der immer gleichen Perspektive. Seit mehreren Jahrzehnten. Klingt langweilig? Ist es auch. Die Bond-Filme reproduzieren im Grunde eines: den Male Gaze, eine heteronormative, cis-männliche, weiße Sichtweise auf eine Geschichte und deren Protagonist*innen. Der Begriff ist vor allem in der Filmtheorie bekannt, lässt sich aber auch auf andere Bereiche unseres Alltags übersetzen: auf Werbung zum Beispiel, die die immer gleichen Stereotype mit der fadenscheinigen Erklärung „Sex sells“ reproduziert, oder auch unsere Sprache. Begriffe wie „Mutti“ oder „Powerfrau“, sprechen aus der cis-männlichen Perspektive und dienen vor allem dazu, das Weibliche abzuwerten und zum Objekt zu stilisieren. 

In der Unterhaltungsindustrie findet jetzt scheinbar ein Umdenken statt: Die Macher*innen hinter James Bond haben den Schuss (endlich!) gehört, denn die nächste Protagonistin ist schwarz und weiblich. Das ist ein guter Schritt, aber auch ein längst überfälliger. Zum Glück gibt es da draußen noch mehr als Bond: Spätestens seit Produzentinnen, wie Phoebe Waller-Bridge oder Shonda Rhimes aufgetaucht sind und „Killing Eve“ oder „Fleabag“ auf unsere Bildschirme gebracht haben, öffnet sich der kollektive Blickwinkel. Das ist wichtig – weil Filme und Serien die meist konsumierte Form von Storytelling unserer Zeit darstellen und damit Einfluss auf unsere Art, Menschen und Situationen zu beurteilen haben. Und, weil vieles, wovon wir uns täglich unterhalten lassen, unterbewusst nachwirkt. Das lässt sich auch auf die Art, wie wir Kunst von Männern und Frauen bewerten, übertragen: Filme, Serien, Bücher oder Kunst von Männern gilt als universal, die von Frauen dagegen häufig als trivial, emotional oder häuslich, ungeachtet des Inhalts. Dadurch entstehen leere Kategorien wie „Frauen-Literatur“, die nichts über Qualität oder Inhalt aussagen. Das britische Medium The Guardian nennt diese Kategorisierung zwischen männlicher und weiblicher Kunst Male Glance und beschreibt, wie wir verlernt haben, weibliche Kunst ernst zu nehmen und unabhängig der Geschlechtsidentität des*der Künstler*in zu bewerten. Beim Male Gaze oder Male Glance wird der Blickwinkel also von einer möglichen Vielzahl an Perspektiven, wie durch Scheuklappen begrenzt – auf hetero, cis-männlich und meistens weiß.  Wer sein Leben lang mit Scheuklappen durch die Welt rennt, merkt allerdings erst dann, dass das Blickfeld eingeschränkt ist, wenn die Scheuklappen verschwunden sind. Höchste Zeit also, die Aussicht zu erweitern.

Woher kommt diese männliche Perspektive und deren Dynamik, durch die wir Geschichten bisher betrachtet haben? Die Grundform des Begriffs wird auf die Gaze Theory zurückgeführt, die von dem Philosophen Jean-Paul Sartre beschrieben wurde – als „Der Blick“ in seinem Werk „Das Sein und das Nichts“ von 1943. Er erklärt darin, dass die Interaktion zwischen zwei Individuen immer zwei Ebenen hat – die, des*der Blickenden und die, auf den*die geblickt wird. Dadurch entstehe, so Sartre, ein Machtgefälle, da der*die Blickende zum Subjekt, und der*die jeweils gegenüberstehende Person zum Objekt werde. Die Soziologin Eva Illouz nennt diesen Vorgang „Verdinglichung“: Die Frau, das Objekt, werde dabei rein nach ästhetischen und sexuellen Attributen bewertet.

Der Begriff Male Gaze wurde dann in der feministischen Filmtheorie bekannt, als Filmkritikerin Laura Mulvey den Essay „Visuelle Lust und narratives Kino“ 1975 veröffentlichte – mit der These, dass Frauen im Film durch den heteronormativen Blick des Cis-Mannes abgewertet und sexualisiert würden. Dabei bezieht sich Mulvey auf Aspekte der Psychoanalyse: Der Male Gaze bediene eine Art Voyeurismus, der sexuell erregt, auch als „The Pleasure of Looking“ bezeichnet. Das mache die Film-Narrative zu einer sozial-gesellschaftlichen Kraft, die Frauen immer wieder in die Rolle des Objekts drängen und als Folge der patriarchalen Machtstellung zu deuten seien. Dem Publikum werde der maskuline Blick aufgedrängt, ungeachtet von deren Geschlechtsidentität. Zudem bezieht sich Mulvey auf die psychoanalytische These von Jacques Lacan, der den sogenannten „narzisstischen Blick“ definiert hat – als einen Moment der Identifikation, der laut Mulvey auch im Film gegeben sei: in Form von überstilisierten, mächtigen Männern, mit denen sich das männliche Publikum identifizieren könne.

Jetzt ist der Male Gaze aber nicht bloß eine Theorie für eine kleine Gemeinschaft von „Film-Nerds“, die sich mit Feminismus auseinandersetzt, sondern popkultureller Alltag für uns alle. Wir konsumieren Filme, Serien, Bücher oder Kunst aus einer ganz bestimmten Perspektive – die uns aus Mangel an Alternativen häufig total normal vorkommt. Dieser bestimmte Blickwinkel steckt tief im westlichen Kultur-Verständnis und beginnt bereits in der antiken Dichtung, etwa mit Homers Odyssee, die bereits die klassische Heldenreise skizziert, in der der männliche Blick dominiert. Bis heute strahlt der Einfluss in alle Milieus aus und ist auch in der Literatur und Kunst präsent.

In der gegenwärtigen Popkultur beginnt das Problem allerdings weit vor dem Moment, in dem wir auf Play drücken: Es beginnt dort, wo die Unterhaltung produziert wird – in Hollywood zum Beispiel, das auch im 21. Jahrhundert immer noch Dreh- und Angelpunkt der westlichen Unterhaltungs-Industrie darstellt. In den letzten hundert Jahren wurden dort in erster Linie Filme von Männern für Männer produziert. Vom Drehbuchautor bis zum Kamera-Assistenten waren Film-Sets vor allem weiß, männlich, hetero.  Bis heute hat sich daran nur bedingt etwas geändert: Die Professorin Stacy L. Smith befasst sich seit etwa 15 Jahren mit der Rollenverteilung in Hollywood, vor und hinter der Kamera. Auf der Leinwand scheint sich zumindest in Sachen Repräsentation etwas zu tun: In ihrer Studie wurden rund 53.000 Charaktere aus 1200 Filmen zwischen 2007 und 2018 analysiert, also 100 Filme pro Jahr. 2007 waren darin 20 weibliche Hauptrollen zu finden, 2018 dagegen 39. Das bedeutet allerdings noch nicht, dass diese Rollen nicht auch sexualisiert werden. Die, die sie umsetzen, sind nämlich auch 2018 noch weitestgehend Männer – der Anteil weiblicher Regisseurinnen liegt bei gerade einmal vier Prozent.

Genauso stereotyp, wie der Male Gaze, wäre es allerdings zu behaupten, dass jeder cis Mann, der Filme oder Serien produziert, dies automatisch nur anhand vorgefertigter Rollenbildern tut. Es gibt sie, die Produzenten und Regisseure, die es schaffen, nicht bloß Klischees zu bedienen – Noah Baumbach mit seinem letzten Film „Marriage Story“ etwa, der die Schauspielerin Scarlett Johansson in einer rauen, unperfekten und authentischen Rolle zeigt, ohne sie darin auf ihren Körper zu reduzieren, der in der Vergangenheit öfter Thema der Medien war als ihre schauspielerische Leistung. Oder Director Ryan Murphy, der mit seiner Netflix-Serie „Pose“ trans Schauspieler*innen eine Bühne bietet und sie weit weg von gängigen Klischees auftreten lässt. Wäre es aber nicht einfach fair, die Menschen auch hinter der Kamera mitreden zu lassen, die täglich erleben, wovon andere nur theoretisieren können? Also cis, queer oder trans Frauen zum Beispiel? 

Durch die Mehrheit von cis Männern hinter der Kamera ist der Male Gaze so alltäglich, dass er sich an manchen Stellen schwer aufdecken lässt. Ein guter Hinweis sind sogenannte „Tropes“, also Charaktere, die ausschließlich platte Klischees bedienen – und häufig Frauen betreffen, denen keine eigenen Bedürfnisse zugeschrieben werden und die nur dazu dienen, den männlichen Blick zu befriedigen. Dazu zählt das eiskalte, aber sehr attraktive Biest wie etwa Rachel McAdams in „Girls Club“, die vor allem andere Frauen verabscheut, das Mauerblümchen in prekärer Lage, das von einem Mann entdeckt werden muss, um zu voller Blüte zu gelangen, wie Julia Roberts in „Pretty Woman“ oder das weit verbreitete Phänomen des dicken, lustigen Sidekicks, wie Rebel Wilson in „Pitch Perfect“, die zwar zum Brüllen komisch ist, aber vor allem dann, wenn sie Witze auf Kosten ihres Körpers macht. Der sogenannte „Bechdel-Test“ dient dazu, diese einfältigen Plots und Charaktere zu entlarven. Er wurde in den 80ern von Autorin und Comic-Zeichnerin Alison Bechdel in einem Comic verwendet und besteht aus drei einfachen Fragen: Gibt es mindestens zwei Frauenrollen? Sprechen sie miteinander? Und: Unterhalten sie sich über etwas anderes als einen Mann? Klingt lapidar, ist es auch – und trotzdem gibt es bis heute Filme, die trotz eines nicht bestandenen „Bechdel-Tests“ für einen Oscar nominiert waren. Der Test ist nicht wissenschaftlich und kein aussagekräftiges Barometer dafür, ob ein Film wirklich sexistisch ist, den Male Gaze reproduziert oder nicht – aber er kann als erster Check hilfreich sein, bevor man auf Play drückt.

Regisseurin Nina Menkes beschreibt in ihrem Artikel „Sex and Power: The Visual Language Of Oppression“ einfache Hinweise, die den Male Gaze entlarven können. Zum Beispiel: Wie häufig sieht man einzelne Körperteile von Frauen, während man ihren Kopf (und damit Gesichtsausdruck, Emotionen, etc.) nicht sieht? Wie ist die Person ausgeleuchtet? Darf sie z.B. ihre Stirn in Falten legen oder wird sie wie ein glatt gebügeltes, übermenschliches Wesen, das allen Schönheitsidealen entspricht, dargestellt? Bringt es den Inhalt irgendwie weiter, dass die Person in bestimmten Szenen nackt oder leicht bekleidet ist? Wird bloß über sie gesprochen oder kommt sie auch zu Wort? Die Organisation Plan International hat 2018 gemeinsam mit dem Geena Davis Institut die 56 umsatzstärksten Filme und deren Hauptrollen analysiert. Das Ergebnis: Männer reden doppelt so viel und haben doppelt so viele Rollen, Frauen dagegen sind viermal öfter nackt als männliche Rollen. Das hinterlässt Eindruck beim Publikum. Allerdings soll das nicht heißen, dass alle filmischen Sexszenen oder Ähnliches komplett aus der Filmwelt verbannt werden sollten. Sondern lediglich, dass man darin auch andere Perspektiven als die, des männlichen Subjekts sehen sollte.

Wie kann ein Gegenentwurf dazu aussehen? Hier kommt der Female Gaze ins Spiel: Bedeutet er bloß die Umkehrung von Objekt und Subjekt? Also sollen Männer jetzt von cis Frauen sexualisiert werden? Der Begriff wurde bisher noch nicht wissenschaftlich definiert – über die Bezeichnung lässt sich also durchaus streiten. Fraglich ist, ob es im 21. Jahrhundert Sinn der Sache sein kann, die Perspektive von Menschen rein auf deren Geschlecht und Sexualität zu reduzieren, und davon auszugehen, es gäbe nur zwei Geschlechter. Es geht nicht um die Umkehrung von Objekt und Subjekt im binären Gender-Konstrukt, sondern um die vielschichtigen Möglichkeiten außerhalb der heteronormativen, männlichen Normen, die seit Jahrhunderten verdrängt werden. Da dann aber ein Begriff basierend auf dem binären Geschlechter-Konstrukt problematisch ist, gibt es Alternativen dazu, wie den Feminine Gaze, der sich nicht auf das biologische Geschlecht bezieht, sondern auf Eigenschaften, die weiblich gelesen werden, oder der Individuals’ Gaze, der sich völlig vom Geschlecht abkoppelt. 

Der nicht binäre Produzent Joey Soloway hat 2016 auf dem Toronto Film Festival, den Female oder Feminine Gaze als eine diverse, vor allem auf emotionaler Ebene authentische Perspektive beschrieben. Eine Perspektive, die Protagonist*innen ungeachtet deren Geschlechtsidentität Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche und Ängste zugesteht. Die ambivalent handeln und denken, ja sogar zum Objekt werden können – sofern sie es selbst wollen. Das funktioniert aber nur, wenn unterschiedliche Perspektiven an der Entstehung beteiligt sind. Das beweist etwa Soloway selbst, mit der Serie „Transparent“, in der sich ein Familienvater nach vielen Jahren als trans outet. Oder mit Phoebe Waller-Bridge, die mit „Fleabag“ den Gegenentwurf zu all den misogynen „Frauen-Serien“ geschrieben und produziert hat. In Fleabag sind Frauen ambivalent, derb, unausstehlich und zum Brüllen komisch. All das ist möglich, spannend und sehr unterhaltsam – sofern man nicht versucht, zwanghaft ein cis-männliches Machtkonstrukt aufrechtzuerhalten. Wie schade um die vielen guten, unterhaltsamen und innovativen Ideen, die es nicht auf unsere Bildschirme geschafft haben, weil der*die Urheber*in nicht cis-männlich ist.

Die gute Nachricht: Der Zeitgeist verändert sich, und damit auch die Popkultur. Die Diversität von Filmen und Serien und die weniger platten Charaktere, die auf der Leinwand stattfinden, sind Beweis dafür. Regisseur*innen wie Greta Gerwig, Ava DuVernay, Joey Soloway oder Chloé Zhao, die vielschichtige Rollen erschaffen und zeigen, verändern die Branche. Allerdings stehen nicht nur Produzent*innen in der Verantwortung: Auch Konsument*innen können dafür sorgen, dass diverse Stoffe mehr Aufmerksamkeit erhalten, indem sie u.a. Filme und Serien bewusst auswählen. Hollywood, Streamingdienste, Verlage und Co. reagieren vor allem auf Geld und View-Zahlen. Wer also “plattes Zeug” streamt, liest, konsumiert, unterstützt letztlich die Produktion von mehr “plattem Zeug”. Es lohnt sich langfristig, genau hinzuschauen: Wessen Perspektive unterstütze ich? Damit kann man vielleicht nicht die gesamte Unterhaltungsindustrie auf den Kopf stellen, aber zumindest einen ersten Schritt in Richtung Vielseitigkeit tun.


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9. März 2021

Wandernde Identitäten: Heimat als Raum für Begegnung?

von Henrietta Clasen 2. März 2021

Wenn wir “Heimat” als Chiffre eines Ortes betrachten, der einem vertraut ist, an dem man zuhause und nicht fremd ist, dann ergibt sich daraus eine toxische Mischung. Denn, wie kann ein Mensch an einem Ort nicht fremd sein, an dem er als fremd stilisiert wird? Migration und Identität sind eng miteinander verwoben – an einem Ort fremd und damit gleichzeitig „in der Fremde“ zu sein, zerstört die Selbstverständlichkeit, die Identität eigentlich ausmacht. In Anlehnung an Bloch, der einst schrieb, Heimat sei kein Raum, sondern Perspektive, plädiert Kulturwissenschaftlerin Isabell Leverenz inihrem Gastbeitrag für einen Perspektivwechsel – zu mehr Pluralität in unserer Gesellschaft und die Auflösung statischer und ausgrenzender Begriffspraktiken.

SHOWNOTES:

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Ein besonderer Dank gilt den Fördermitgliedern, die Sinneswandel als Pionier:innen mit 10€ im Monat unterstützen: Anja Schilling, Christian Danner, René Potschka, Bastian Groß, Pascale Röllin, Sebastian Brumm, Wolfgang Brucker, Petra Berends, Holger Bunz, Dirk Kleinschmidt, Eckart Hirschhausen, Isabelle Wetzel, Robert Kreisch, Martin Stier, Annette Hündling, Deniz Hartmann, Torsten Sewing, Hartmuth Barché, Dieter Herzmann, Hans Niedermaier, Constanze Priebe-Richter, Birgit Schwitalla, Heinrich Ewe, Julia Freiberg, Dana Backasch, Peter Hartmann, Martin Schupp, Juliane Willing, Andreas Tenhagen, eeden Hamburg Co-creation Space for visionary women*, Annelie Klemann, David Hopp, Jessica Fischer (Universität Paderborn), Ioannis Giagkos, Matthias Niggehoff, Nina Lyne Gangl, Johanna Bernkopf und Holger Berends.

► “Wandernde Identitäten” Philip Cohen, Reclam
► “Foreigners, please don’t leave us alone with the Danes!”, Superflex
► “Reframing Migration, Diversity and the Arts: The Postmigrant Condition” Moritz Schramm, Sten Pultz Moslund und Anne Ring Petersen, Routledge
► „Vertrauter Fremder“: Autobiografie von Stuart Hall, WDR 5
► “Dossier Migration”, bpb
► “Stuart Hall und der Rassismus. Keine Identität ist garantiert”, FAZ
► “Stuart Hall: ‘Vertrauter Fremder’ Ein Leben zwischen allen Stühlen”, Deutschlandfunk Kultur
► “Ambivalente Identitäten”. Etienne Balibar und Immanuel Wallerstein.
► “Ich bin die Flüchtlinge” Vida Gouma, Der Tagesspiegel
► “Die Geschichten einer Familie – Heimaten in Zeiten von Wandel, Umbrüchen und Migration”. Kübra Gümüşay

Kontakt:
✉ redaktion@sinneswandel.art
► sinneswandel.art

Transkript: Wandernde Identitäten – Heimat als Raum für neue Begegnung?

Vor fast zwei Jahrzehnten, im Jahr 2002, entwickelte das dänische Künstlerkollektiv Superflex eine interventionistische Kampagne als Antwort auf Dänemarks zunehmend reaktionäre Einwanderungspolitik. Auf orangefarbenen, in den Straßen Kopenhagens aushängenden Plakaten, hieß es in schwarzen Großbuchstaben „Foreigners, please don’t leave us alone with the Danes!“ – also „Ausländer:innen, lasst uns nicht mit den Dänen allein!“. Was auf den ersten Blick als bloße Parodie auf politische Plakate mit rassistischen Slogans erscheinen mag, legt auf den zweiten Blick ein komplexes Gefüge frei: „Foreigners, please don’t leave us alone with the Danes!“ Also ein Dreigespann aus dem „Innen“, dem „Außen“ und dem „Dazwischen“. Denn obwohl Superflex mit der direkten Ansprache der sogenannten „Ausländer:innen“ ihren sozialen Stellenwert hervorhebt und damit die populistische Logik umkehrt, wird die binäre Logik zwischen „den Dänen“ und der Kategorie „Ausländer:innen“ reproduziert. Eine Dialektik zwischen den Sesshaften und den Wandernden. Also zweier homogener, identitärer Einheiten, die unvereinbar scheinen. Dazwischen existiert das „Wir“, das die Erklärung auf dem Plakat abgibt; also offenbar gleichzeitig Insider und Outsider der dänischen Gesellschaft ist, und damit eine ambivalente kollektive Position einnimmt. Geöffnet wird mit dieser Konstellation eine Art durchlässiger Zwischenraum, der die Position vieler Menschen mit (oder ohne) Migrationsgeschichte zwischen Staatsbürgerschaft und dem Status oder der Kennzeichnung als Ausländer:innen zu beschreiben vermag. 

Die Botschaft des Slogans, der vor fast 20 Jahren in Kopenhagens Straßen prangte, hat, so meine ich, ihre Aktualität keinesfalls verloren. Und sie beschränkt sich nicht nur auf eine Nation, sondern hat vielmehr transnationalen Gehalt. Sie greift in Dänemark, in Frankreich, in Großbritannien, in Deutschland. Sie greift in jeder postmigrantischen Gesellschaft; also in jeder Gesellschaft, die durch Migration geprägt ist. Es lohnt sich demnach ein genauerer Blick in den genannten „Zwischenraum“. Mit dieser Metapher meine ich keinesfalls einen statischen Raum im Sinne eines „Gefangenseins“ zwischen zwei Kulturen – also zwischen eigener Kultur und jener der Aufnahmegesellschaft, als geschlossene und unveränderbare Systeme – sondern vielmehr einen synthesefähigen Raum. Ist es in diesem Fall überhaupt sinnvoll, von einem „Dazwischen“ zu sprechen? Oder anders gefragt: Wie sind Identität und Migration zusammenzudenken?

Hinter der Kampagne von Superflex lässt sich aus der Perspektive des „Wir“ – also derjenigen, die nicht mit der Aufnahmegesellschaft allein gelassen werden möchten –  eine Solidaritätserklärung gegenüber Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte vermuten. Eine Geste der Inklusion. Das komplexe Gefüge des Slogans formuliert den Wunsch, „Ausländer:innen, bitte bleibt!“, misst ihnen also eine partizipative Rolle zu und kehrt damit zwei prominente rechtspopulistische Formeln um, nämlich „Ausländer raus!“ oder auch „Ausländer nach Hause!“. Was aber ist mit diesem „Zuhause“ gemeint? Der Soziologe Philip Cohen beschreibt die Komplexität und die Unschärfe des Begriffes “Heimat”: Das zu Hause des Engländers, so sagt er, „ist sein Schloss, das Land des Franzosen ist sein Dorf oder seine Region, die Heimat des Deutschen ist der Boden und die Seele der Nation, das Bantustan des Afrikaners ist das Gefängnis der Apartheid“. Heimat ist also nicht gleich Heimat; es ist kein universaler Begriff. Die sogenannten “Heimatländer”, in die die Menschen zurückkehren sollen, sind ihnen zumeist durch innere Entwicklungen oder äußere Einwirkungen fremd gemacht worden. Sie sahen sich gezwungen sich eine Heimat fern der Heimat zu schaffen, sind also  in vielfältigen Geschichten zu Hause. 

„Ich bin zu Hause, aber ich bin nicht zu Hause“, sagte einst der britische, aus Jamaika stammende Soziologe Stuart Hall. Damit legt er nicht nur einen prägenden Zwiespalt (s)einer migrantischen Biographie frei, sondern stellt eine enge Verbindung zwischen Identität und dem Gefühl kollektiver Zugehörigkeit oder eben Nicht-Zugehörigkeit heraus. Eine Erfahrung, die Hall wohl mit Millionen von Menschen teilt, die in der Epoche der Entkolonialisierung aus den ehemaligen Kolonien in ihr altes, sogenanntes “Mutterland” migrierten, als Gastarbeiter:innen nach Deutschland kamen oder im Zuge der globalen Fluchtmigration ihre einstige Heimat verlassen mussten. Migration prägt unsere Gesellschaften. Als Prozess hat sie sich zu einem selbstverständlichen Zeichen unserer globalisierten Gegenwart manifestiert. Leider bedeutet das nicht, dass sie gemeinhin gesellschaftlich akzeptiert ist, wie sich etwa am Entstehen und Erstarken rassistischer Organisationen und Parteien wie der AfD oder der Identitären Bewegung in den letzten Jahren sehen lässt.   

Die Bundeszentrale für politische Bildung definiert den Begriff “Migration” im weitesten Sinne als einen Wanderungsprozess von Personengruppen im geographischen Raum, als eine langfristige Verlagerung ihres Lebensmittelpunktes. Verbunden mit dem Begriff der Identität bedeutet Migration folglich: Identitäten in Bewegung. Identitäten, die wandern. Wenn wir uns dieser Begriffsübersetzung aus semantischer Perspektive nähern, gibt sie Aufschluss über ihren Doppelsinn: Denn, wenn Identitäten wandern, sind sie nicht statisch, nicht rein auf ihren ethnischen Ursprung, ihre Wurzeln, reduzierbar. Und Migration meint in diesem Sinne mehr, als einen rein geographischen Wanderungsprozess; der Begriff trägt gleichzeitig einen Neuaustausch und eine Neupositionierung in der Welt mit sich. Räumlich, wie emotional. Identität ist demnach keine feste Gegebenheit. Stuart Hall beschreibt sie als eine „stets unbeendete Unterhaltung“ – „Identität im Singular, wird niemals abschließend erlangt. Identitäten, im Plural, sind die Mittel des Werdens.“ Hiermit unterstreicht er die Prozesshaftigkeit des Identitätsbegriffes. Es wird also problematisch, wenn Identität mit rein essentialistischen Begriffen beschrieben wird, also als feststehend und unveränderlich gilt. Diese Argumentation ist zum Beispiel im Neorassismus prominent: Demnach werden Menschen oder Bevölkerungsgruppen, ihre Lebens- und Verhaltensweisen, ihre Traditionen und religiösen Praktiken unabänderlich durch ihren Ursprung, also ihre “Wurzeln”, bestimmt. Identität wird damit als ein permanentes zuhause, eine unveränderbare Existenzweise in der Welt, aufgefasst. Genau dieser Aspekt macht es so einfach, Migration im Kontrast hierzu als unaufhörlichen Zustand der Heimatlosigkeit zu begreifen. Und gleichzeitig wird Menschen in diesem Kontext ihre Individualität abgesprochen; sie werden gemeinhin als “Fremde”, als die “Anderen” homogenisiert. 2019 veröffentlichte der Tagesspiegel ein Rätsel, in dem es heißt: “Versuchen Sie zu erraten, wer ich bin! Ich bin mehr in den Medien als Donald Trump und seine Tweets, Erdogan und seine Demokratie, Putin und seine Politik. Ich war der Hauptgrund für […] die Erstarkung der Rechten in Europa. Ich bin die große Sorge vieler Bürger in diesem Land, denn ich bin gefährlicher als Altersarmut, […] Klimawandel, Mangel an Pflegekräften und Erzieher. Ich bin derjenige, der sich immer schuldig fühlt für die Fehler anderer Menschen. Menschen, die er gar nicht kennt. Ich bin derjenige, der sich immer schämt, Nachbarn zu begrüßen, wenn wieder irgendwo etwas passiert. Ich hafte für die Fehler jedes einzelnen und fühle mich bedroht von jedem Bericht in den Medien. Habt ihr mich erkannt? Ich bin ‘die Flüchtlinge’!” Verfasst wurde der Beitrag von der aus Syrien geflohenen Juristin Vinda Gouma. “Der Migrant” wird gesellschaftlich als anarchische Figur konstruiert, der die gesellschaftliche Ordnung aus den Fugen bringt. Die Wandernden gegen die Sesshaften. 

Der postkoloniale Theoretiker Homi Bhabha antwortet auf die Frage danach, was geschieht, wenn Kulturen in Kontakt treten, mit der Idee eines migratorischen „Dritten Raums“. Es ist ein metaphorischer Zwischenraum, in dem sich Kulturen nicht nur treffen, sondern gleichzeitig miteinander in Berührung kommen. Sie geraten ineinander, statt aneinander und beeinflussen sich gegenseitig. Ein Raum also, in dem die Geschichten, aus denen er besteht, verdrängt und neue Strukturen aufgebaut werden. Er bricht die homogenisierende, vereinheitlichende Kraft der historischen Identität der Kultur(en) auf. Migration bringt demnach einen symbolischen Prozess der Auflösung mit sich, in dem sich Gemeinschaften und Kulturen durch die Imagination ihrer Mitglieder erneuern; also einen identitären und ideellen Wandel im Laufe der Zeit, im Laufe der Generationen. Identität in diesem Sinne, ist also mehr als die Summe ihrer Teile; sie ist mehr als ein Gemenge gegebener Elemente, ihrer Nationalitäten, die sich einfach addieren oder multiplizieren lassen. Philip Cohen beschreibt Identität in diesem Zusammenhang sehr treffend als die bewegliche Linienführung einer Geschichte, die sich zwar als zusammenhängende Erzählstruktur entfaltet, trotzdem aber offen bleibt für wiederkehrende Neuverhandlungen, die das Ergebnis innerer Konflikte und sozialer Widersprüche sind und fortlaufend bearbeitet werden müssen. Geprägt durch seine eigene Einwanderungsgeschichte, seine “wandernde Identität”, sieht auch Stuart Hall Gesellschaften und Kulturen nicht durch Wurzeln, sondern vielmehr durch Wege bestimmt. Das, was sich derzeit noch sehr stark auf Herkunft oder die „Wurzeln“ konzentriert, vernachlässigt, dass Menschen ebenso aus vielen Imaginationen bestehen; von dem, was noch nicht ist, was noch sein könnte. Anstelle der Frage nach der Herkunft – der “Wurzeln” – der Menschen, sollte nach den Wegen gefragt werden, die sie zu dem gemacht haben, wer sie sind. Und mehr noch – auch Gesellschaften sind durch Wege gezeichnet. Sie haben sie zu dem gemacht, was sie heute ist. Die Journalistin und Autorin Kübra Gümüsay unterstrich im Rahmen eines Vortrags den Stellenwert von Pluralität und pluralem Denken: Wenn wir demnach Pluralität in der Gesellschaft kommunizieren möchten, wenn sie einen selbstverständlichen Platz, oder vielmehr “Raum” in ihr einnehmen soll, dann darf sich diese plurale Hoffnung nicht nur auf die Zukunft beziehen; ein pluraler Blick in die Vergangenheit ist ebenso wichtig: Auf die vielen Menschen, die unsere Gesellschaft mitentwickelt, mitgestaltet haben. Ihre Geschichte ist Teil dessen. Auch Deutschland ist seit Jahrhunderten durch Einwanderung geprägt. Migration und Bewegung sind seit Jeher Teil unserer Erde. Sie ist durch „wandernde Identitäten“ geprägt.

2. März 2021
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