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Selbstentfaltung

Christian Uhle: (Lebens-)Sinn, eine Beziehungssache?

von Marilena 3. Mai 2022

Sinn ist also eine Beziehungssache. Er ist nicht in uns versteckt, liegt nicht irgendwo außerhalb in der Welt verborgen, sondern mitten drin – in den Zwischenräumen. Aber gerade die übersehen wir schnell mal. In der Hektik des Alltags, im Streben, Stratzen und Straucheln, unter all den Anforderungen, die das Leben an uns stellt. Welchen Sinneswandel bedarf es, damit wir heute (wieder) Sinn empfinden können? Mit dieser Frage befasst sich der zweite Teil des Gesprächs mit Philosoph Christian Uhle.

Shownotes:

Macht (einen) Sinneswandel möglich, indem ihr Fördermitglieder werdet. Finanziell unterstützen könnt ihr uns auch via PayPal oder per Überweisung an DE95110101002967798319. Danke.


► Teil 1 des Gesprächs mit Christian Uhle.
► Mehr von und mit Christian Uhle gibt es hier.
► Christian Uhle: “Wozu das alles? Eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens”. S. Fischer Verlage (04/22).

✉ redaktion@sinneswandel.art
► sinneswandel.art

3. Mai 2022

Christian Uhle: Wie finden wir (unseren) Sinn?

von Marilena 28. April 2022

Wozu das alles? Wie entsteht eigentlich Sinn? Ist er in uns versteckt, außerhalb von uns, in der Welt – oder wohlmöglich dazwischen? In einer Zeit, in der vielen Menschen der Sinn (im Leben) abhanden zu kommen scheint, erlangt auch die Philosophie plötzlich mehr Aufmerksamkeit. Aber kann sie Antworten auf die Frage nach dem Sinn liefern? Wirft sie nicht eher noch mehr Fragen auf? Um das herauszufinden, hat sich Marilena Berends mit Philosoph Christian Uhle auf eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens begeben. Dies ist der erste Teil der Reise.

Shownotes:

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► Mehr von und mit Christian Uhle gibt es hier.
► Christian Uhle: “Wozu das alles? Eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens”. S. Fischer Verlage (04/22).<br>

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28. April 2022

Toxische Positivität – ist zu viel Optimismus schädlich?

von Marilena 29. März 2022

“Kopf hoch! Einfach positiv denken!” Wer hat diesen oft gut gemeinten Rat nicht schon einmal gehört? Ja, es stimmt, manchmal hilft es, nicht zu verzagen. Aber manchmal eben auch nicht. Weil wir längst nicht alles in den Händen haben, auch, wenn uns das diverse Selbsthilfe Ratgeber suggerieren. Glück sei zum modernen Fetisch geworden, so die These der Politologin und Autorin Juliane Marie Schreiber. In ihrem Buch “Ich möchte lieber nicht”, schreibt sie von der “Rebellion gegen den Terror des Positiven”. Denn der nerve, belaste und schwäche den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Weil wir Glück als Prestige betrachten und eigentlich politische Probleme als persönliches Versagen verstehen. Eine fatale Entwicklung, gegen die nur Rebellion hilft. Denn die Welt wurde nicht von den Glücklichen verändert, sondern von den Unzufriedenen.

Shownotes:

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► Mehr von und mit Juliane Marie Schreiber.
► Juliane Marie Schreiber: “Ich möchte lieber nicht – Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven”; Piper-Verlag (03/22).

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29. März 2022

kæte mayor: (W/H)ANDELN

von Henrietta Clasen 14. Dezember 2021

Ich habe lange überlegt, mit welchen Worten ich Sinneswandel in diesem Jahr verabschieden möchte. Am Ende sind es nicht mal meine Eigenen geworden – aber irgendwie auch doch. Denn gibt es etwas Schöneres, als sich in den Gedanken eines anderen wiederzufinden? In ihrem Gedicht bewegt sie sich kæte mayor von “friedlicher Zerrissenheit”, Umkehrschlüssen, Wagnissen auf der Reise durchs “kosmische Chaos”, das sich Leben nennt. Ein stetiges “(W/H)ANDELN”.

Shownotes:

Macht (einen) Sinneswandel möglich, indem ihr Fördermitglieder werdet. Finanziell unterstützen könnt ihr uns auch via PayPal oder per Überweisung an DE95110101002967798319. Danke.

► Mehr von kæte mayor gibt es auf ihrem Instagram Kanal.
► Juliane Liebert: lieder an das große nichts. gedichte. Suhrkamp (03/21).

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✉ redaktion@sinneswandel.art
► sinneswandel.art

Transkript: kæte mayor: (W/H)ANDELN – Von Abschieden, Neuanfängen und stetem Wandel

Wie beendet man ein Jahr wie dieses? Wie endet man überhaupt ein Jahr? Abschied, Neuanfang. Loslassen, einlassen. Wieso eigentlich ausgerechnet am Jahresende? Nachdem 12 Monate, 52 Wochen, 365 Tage und 8.760 Stunden verstrichen sind – ist es jetzt soweit? Wofür eigentlich? Für Neujahrsvorsätze, die gebrochen werden wollen? Nach einem Jahr, das ohnehin wenig von dem halten konnte, was es versprochen hat, dafür aber mit anderen Überraschungen um die Ecke kam? Welche, die ich nicht haben wollte, aber auch solche, von denen ich noch nicht wusste, dass ich sie nicht mehr werde missen wollen. Vieles ist anders gekommen, als geplant. Weil das Leben – Obacht, es wird pathetisch – nicht planbar ist. Zumindest nicht in den Zeiten, die von Leben geprägt sind. Vom Stolpern, Fallen(-)Lassen, Aufrappeln, Taumeln, noch schlaftrunken, manchmal übermütig – oft wankelmütig, zeitweise berauschend. Leben – etwas, für das es keine Anleitung, kein Richtig und Falsch gibt. Nur ein Versuchen. Sich darauf einlassen, loslassen. Von Vorstellungen, wie es auszusehen hat. Wie es geht, wohin es führt. Vertrauen trotz Verschwommenheit. Aller Ambivalenzen zum Trotz – im Innen wie im Außen. Oder wie Juliane Liebert schreibt: “wir brauchen strohfeuer, leuchtbotschaften, die einsamen, die lauten, die leichten dinge: herzrasen, wasserstoffbomben, popcorn”.

Ich habe lange überlegt, mit welchen Worten ich Sinneswandel in diesem Jahr verabschieden möchte. Am Ende sind es nicht mal meine Eigenen geworden – aber irgendwie auch doch. Denn gibt es etwas Schöneres, als sich in den Gedanken eines anderen wiederzufinden? Wenn die Resonanz von Worten zu einer Vibration der eigenen Seele führt? Du bist Reflexion, die mich reflektiert. Und wer weiß, wohin das führt. Wie weit die Strahlkraft trägt. Wir erfahren es nur, wenn wir uns tragen lassen. Wie das gelingen kann, davon erzählt kæte mayor. In ihrem Gedicht bewegt sie sich von “friedlicher Zerrissenheit”, Umkehrschlüssen, Wagnissen auf der Reise durchs “kosmischen Chaos”, das sich Leben nennt. Ein stetiges “(W/H)ANDELN”. Davon erzählt kæte mayor – die mich nicht nur als (Lebens-)Künstlerin inspiriert, sondern auch als Freundin immer wieder lehrt, trotz oder vielleicht auch gerade der Tiefen wegen, immer wieder die Leichtigkeit zu entdecken. ich danke dir kæte. Und danke euch, dass ihr uns euer Ohr schenkt. Danke, dass ihr Sinneswandel möglich macht.

(W/H)ANDELN von kæte mayor

INTRO_____

der Herbst hat mal wieder 
alles gegeben 
und tanzt aufs neue
mit der Vergänglichkeit 
feuerrot 
dem silbern schimmernden 
Kälteeinbruch entgegen

gespaltene Gefühle 
während dieser Übergangszeit
irgendwas 
zwischen euphorischer Melancholie
tobender Ruhe
und friedlicher Zerrissenheit

Manchmal 
nimmt der Tag kein Ende 
dann ziehen sich 
die vierundzwanzig Stunden ewig

Manchmal 
kann der Tag 
vor lauter Vorfreude 
auf den nächsten Tag
nicht schnell genug enden

Und manchmal 
ist die Magie zu schön 
und zu intensiv
um den Tag durch den Schlaf
zu beenden

Genau dann
fliegt die Zeit zu schnell vorbei
und wir wünschen uns 
nichts sehnlicher
als ein paar zusätzliche 
Sternstunden herbei

ÜBERWINTERN——

der kühle Winter naht 
und bejaht 
zum Ende des Kalenderjahrs 
mit frischer Klarheit 
den schillernden Neustart

auf dem Papier wird bald 
ein einschneidender Zahlensprung notiert 
und damit 
eine anstehende Veränderung
assoziiert

so motiviert 
werden neue Vorsätze und Wünsche 
auf die Sekunde genau 
datiert

die inneren Stimmen
zählen zusammen 
den Countdown 
schreien 
nach einem Neubeginn

..

neue Runde 
neues Glück
neue Hoffnung
und neue Erwartungen 
die das neue Kalenderjahr schmückt 

..

IN(S)HIDE____

Sehen wir wirklich 
unsere funkelnde Zukunft vor uns?
oder handelt es sich 
bei dem vermeintlichen Neustart 
nur um einen 
eigens kreierten Trugschluss?

Wir sehnen uns zwar
nach einem neuen Abschnitt 
vor lauter Euphorie 
Vernachlässigen wir allerdings
die Anteilnahme am Abschied 

Einmal im Jahr wird 
kurz mal eben drüber nachgedacht
„Was wurde so gemacht„
„mit wem hat man 
eine schöne Zeit verbracht“

die positiven Eindrücke werden 
auf dem Zahlenstrahl aufsummiert
und am Jahresende
durch die Anzahl aller erlebten Tage dividiert

Kurz 
durch den Überschuss an Serotonin verführt
kurz 
die vergangenen Erinnerungen gefühlt
kurz 
durch die warmen Gedanken berührt

Das Sammelsurium 
an bedrückenden Erfahrungen  
wird oft bei der Abschlussrechnung ausgeklammert
und überdurchschnittlich unterdimensioniert

Der Schmerz im Minus Bereich
sprengt zwar die Skala 
wenn man die Zahlen 
allerdings quadriert
werden diese 
durch den Vorzeichenwechsel 
im Positivum relativiert

Durch die Gleichung 
lässt sich eins erkennen:
unterm Strich
bildet der Durchschnitt 
die Randbedingung 
die wird unbemerkt
in unseren Alltag integrieren

ganz unbemerkt
werden Stillstand und Gewohnheit 
die Konstanten 
des eigenen Lebenswerk

die Vergangenheit zu verdrängen
Ist dementsprechend eine Verzweiflungstat
geleitet durch die Begierde 
die Wirklichkeit zu verändern

In die Gegenwart zurückgekehrt
verbleiben die Gefühle unstrukturiert
Und die verblassenden Erinnerungen
scheinen der einzige Halt 
nach Sicherheit

UEBERWINDUNG_____

Dabei äußern sich Veränderungen 
Lediglich in Unterschieden
zu den bereits gemachten Erfahrungen

abhängig der Umstände 
birgt es immer ein Restrisiko
mit der Zukunft
Verhandlungen zu führen
Wenn wir uns 
die Konsequenzen bildlich 
vor Augen führen

bei Gegenwind 
bedarf es großen Mutes und Überwindung 
gemischt mit Blindvertrauen
in das eigene Können
um die Kraft der inneren Stärke 
kennenzulernen

Wegen der Befürchtung vor

etwaiger Konsequenzen

geben wir uns 
unserer alten Routine hin
anstelle unsere Prioritäten 
klar zu setzen
brechen wir
unsere eigenen Versprechen

Der Umkehrschluss 
ergibt sich daraus,
dass sich der gegenwärtige Zustand 
etwas zieht, 
und die lang ersehnte Abfahrt 
In Richtung Einklang
sich nach hinten verschiebt 

durch die Warterei 
und die Ungewissheit 
Werden Selbstzweifel geschürt 
“Denn was, 
wenn das was kommt 
Uns nicht genügt?“

Wie soll der Neustart aussehen,
mit dem Wunsch nach
gleichzeitig der Furcht vor 
Veränderungen?


Wie können wir die Veränderungen
für uns nutzen und lenken
um leichter Entscheidungen zu fällen
und die Zukunft mit Zuversicht entgegenzunehmen?

Was bedeutet schon Scheitern?
Wie wird Erfolg bemessen?
Und wie entlarven sich 
unsere Fehlentscheidung?

Eins haben wir gelernt
nämlich 
dass der Gewohnheit zu verfallen
das Leben erschwert
und um jeden Preis 
gefallen zu wollen
über kurz oder lang 
zum Fall der Authentizität führt 

Egal wie oft wir das Blatt drehen
und versuchen uns 
den Veränderungen zu entziehen
können wir der süßen Versuchung des Wandels 
nicht widerstehen

WANDELN___

Wandel ist ein
Prozess  aus Dynamiken 
die Miteinander 
im Wechselspiel agieren 
Wandel ist grenzenlos
und viel mehr 
als nur eine wage 
Änderung der Konturen

Wandel ist weitaus größer 
als eine zeitabhängige Verwandlung
in einem beschränkten Rahmen
unter erdrückenden Randbedingungen
zwischen Dezember und Januar 

Wandel ist allgegenwärtig 
und unumgänglich
Wandel formt den Sinn
und ist für den Erhalt seiner selbst 
Lebens notwendig 

Wandel ist permanent 
mal mehr mal weniger existent
zu Beginn 
bekommen wir jedoch wenig
von dem Wandel mit
aufgrund seiner unterschwelligen Präsenz

In unserem Kosmos 
haben wir Einfluss auf den Wandel 
denn dieser wird verstärkt 
und angetrieben 
durch selbstbestimmtes Handeln 

HANDELN____

wir sind am Zug 
„etwas zu tun“
anstatt 
„nur so zu tun“
ansonsten bleibt der Wandel 
durch den Neubeginn 
lediglich eine Illusion

die Karten werden neu gemischt

allerdings nicht 
durch den Beginn 
eines neuen Kalenderjahres
sondern durch Eingeständnis 
der selbst bestimmten 
und eigenen Versäumnis 

Es geht darum aktiv
die Chancen zu ergreifen 
anstatt verpassten Gelegenheiten 
atemlos hinterher zu eilen 

wir sind mitverantwortlich 
für eine Veränderung 
Zugunsten unserer Zufriedenheit 

anstatt in ungünstigen Momenten
die Angst zu forcieren
können wir uns 
mit unserem Bewusstsein in Verbindung setzen
Gar verschmelzen
und als Teil eines größeren Ganzen 
fungieren
und schließlich 
beim Verblassen der Grenzen 
Frieden finden

Wir können
bleiben und lernen
auszuharren und zu verweilen
an Orten die einen einst 
zur Flucht verleiten

wir haben die Möglichkeit 
aus unserer Vergangenheit zu lernen
aus den Wunden die offen lagen 
die wir selber erschufen
und die wir stetig
zu flicken versuchen

Wir können lernen 
uns auf die Lektionen des Lebens
vorzubereiten
Lernen zu verstehen, 
nicht zu verstehen,
worum es im Leben geht.

wir besitzen die geistige Freiheit
mit unserem Verstand 
in der Zukunft zu leben
und sind in der Lage zu bestimmen
in welche Richtung 
wir uns in Zukunft bewegen

wir haben die Option
und damit das Privileg 
unseren Weg zu wählen
anstatt nur zuzusehen

Anstatt auf den Wandel zu warten
handelt das Leben viel mehr davon 
die volle Schönheit
und den vollen Genuss
an diesem Ort
zu einem späteren Zeitpunkt 
auszukosten 
und mitzugestalten

denn die Schönheit des Augenblicks
offenbart sich erst im Anschluss 
wenn die Zufriedenheit
tief in unsere Seele blickt

Lasst uns spüren und erleben, 
um noch intensiver zu Fühlen,
wie das Leben sich entwickeln kann
durch die unzählbaren Möglichkeiten 
die bestehen
mit der Option 
leichter durchs Leben zu schweben.

Es ist egal welche Taktik wir fahren, 
und was unsere Vorsätze besagen
solange wir unsere Ziele benennen 
und versuchen unsere Träume zu jagen 
Werden wir in prächtigen Farben baden. 

Einfach mal vom Leben 
durch die Gegenwart leiten lassen
statt zu flüchten
gelegentlich 
die Gegenwart vom Leben verleiten lassen

AUSSICHT____

Wem es verwehrt ist
die volle Schönheit des Lebens zu erleben 
und mit ihr im Sternenmeer unterzugehen
wird zum hellsten Stern
der ewigen Nacht
im tiefen Blau 
über dem Horizont
der jeher 
über alle von uns wacht

sie ertappen uns dabei
wie wir in ihren Sternbildern verloren gehen
ohne sie 
wären wir bloß etwas Leben 
ohne jeglichen Sinn

Mit leuchtenden Augen
dem Licht zugewandt,
schweben wir dahin
wie auf Wolken,
In schmeichelnder Wärme,
gehüllt in einen Umhang
aus Glückseligkeit,
Freude,
Liebe
und Leichtigkeit.

___

(NEU)JA

Die Liste meiner Vorsätze
endet nicht
sondern füllt sich
und ergänzt sich stetig

Sie erinnert mich 
An die Lektionen
die waren,
mich unerwartet überkamen
und mich auch zukünftig noch 
erwarten

Ich sage
„Ja ich will“

Dankbar sein 
und Einsicht zeigen,

andere Gefühle respektieren
die eignen gewaltfrei kommunizieren
und dabei ehrlich bleiben

Ich will
versuchen zu sehen
aktiv zuhören
besser verstehen

Stärken zusprechen
Und Schwächen annehmen

Ich will
Fokus legen
Und Pläne schmieden 
Optionen Abwägen
die Karten offen legen
und mit offenen Armen bereit stehen

endlich von dem Ballast lösen
und fallen lassen 
vom Boden der Tatsachen abheben
die Kontrolle abgeben 

„Ja ich will“ mich auf die Reise 
ins kosmischen Chaos begeben.

Freie fahrt
der Ungewissheit 
und unendlichen Möglichkeiten 
entgegentreten.

Ich danke euch fürs Zuhören und hoffe, dass kætes Worte auch mit euch auf die ein oder andere Art räsonieren. Wenn euch die Episode gefallen hat, dann freuen wir uns natürlich sehr, wenn ihr sie mit Freunden teilt. Ganz besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bei allen, die uns das Jahr über via Steady als Fördermitglieder unterstützt und damit erst Sinneswandel möglich gemacht haben. Das ist alles andere als selbstverständlich und macht mich unglaublich dankbar und glücklich. Wenn ihr uns also ein kleines Weihnachtsgeschenk machen möchtet, dann unterstützt uns gerne via Steady oder, ihr schickt uns einen Betrag eurer Wahl an Paypal.me/Sinneswandelpodcast. Das steht aber auch alles noch mal in den Shownotes. Ich wünsche euch allen einen erholsamen Jahresausklang, seid gut zu euch und anderen. Wir sehen uns in 2022 im Sinneswandel Podcast!

14. Dezember 2021

I’ll be your mirror

von Henrietta Clasen 30. November 2021

Spiegelneuronen – ohne die Nervenzellen in unseren Gehirnen wären wir vielleicht nicht in der Lage, uns in andere hineinzuversetzen. Reflexion, sich spiegeln – im Außen, wie im Innen. Dafür braucht es Substanz – etwas, auf dem sich Projizieren lässt, sonst sehen wir nicht. Wie ein Diaprojektor, den man in die Leere richtet. Nichts. Betrachten wir Kunst, werden wir einerseits mit uns selbst konfrontiert, wie auch mit der Künstlerin – eine Synthese zweier Blicke. Inspiriert durch den Besuch der Ausstellung “Klasse Gesellschaft” in der Hamburger Kunsthalle mit den Künstlern Lars Eidinger und Stefan Marx, ist dieser kurze Impuls entstanden.  

Shownotes:

Macht (einen) Sinneswandel möglich, indem ihr Fördermitglieder werdet. Finanziell unterstützen könnt ihr uns auch via PayPal oder per Überweisung an DE95110101002967798319. Danke.

► Ausstellung [“Klasse Gesellschaft – Alltag im Blick niederländischer Meister” mit Lars Eidinger und Stefan Marx – in der Hamburger Kunsthalle bis 27. März 2022.
► Die Zitate von Lars Eidinger stammen aus der Aufzeichnung der Ausstellungseröffnung am 25. November 2021 in der Hamburger Kunsthalle.
► Lars Eidinger auf Instagram.
► Stefan Marx auf Instagram.

Kontakt:
✉ redaktion@sinneswandel.art
► sinneswandel.art

Transkript: I’ll be your mirror – Der Blick der Anderen, ein Spiegel?

Hallo und herzlich willkommen im Sinneswandel Podcast. Mein Name ist Marilena Berends und ich freue mich, euch in der heutigen Episode zu begrüßen.

“I’ll be your mirror” – weiß auf schwarz, in dicken Lettern leuchtet es mir von der Wand entgegen. Es ist ein Donnerstagabend im November, an dem ich in der Hamburger Kunsthalle stehe. Herbei gelockt von der Einladung zweier Künstler zu ihrer Vernissage. “I’ll be your mirror” – der Schriftzug, der auf der Leinwand vor mir prangt, stammt von dem Zeichner Stefan Marx. Zusammen mit Schauspieler und Künstler Lars Eidinger sind seine Werke Teil der Ausstellung “Klasse Gesellschaft”. Ich stehe gut einen Meter von dem besagten Bild entfernt. Es hat in etwa die Größe eines Badezimmerspiegels. Vielleicht ein bisschen größer. Ich könnte mich zumindest bis zum Bauchnabel darin sehen. Aber das möchte mir das Kunstwerk wohl kaum vermitteln. Obwohl – wieso nicht? Selbst, wenn diese Assoziation nahe liegt, bei dem Wort “mirror” an einen Spiegel zu denken, so ist der Gedanke, das Bild zumindest in mir, bei der Betrachtung des Kunstwerks entstanden. Ob der Künstler nun genau das bezwecken wollte, ist erst einmal zweitrangig. Denn vielleicht hat es ja auch gar nicht den einen Zweck zu erfüllen. Nicht die eine message, die es den Kunstschauenden vermitteln möchte – vielleicht geht es um etwas ganz anderes. Ich denke an die Worte zurück, die Lars Eidinger ein paar Minuten zuvor in der Eröffnungsrede an das Publikum gerichtet hat: “‘I’ll be your mirror’ ist in gewisser Weise missverständlich, weil Sie sind natürlich auch mein Spiegel. Ich brauche Sie ja unbedingt sozusagen, um mich zu begreifen. […] Und ich unterstelle Ihnen mal, oder anders gesagt, es wäre schön, wenn Sie gar nicht wegen mir hier sind, sondern wegen sich. Und, dass es um Sie geht heute Abend und, dass Sie was über sich verstehen wollen.”

I’ll be your mirror. Spiegelneuronen – ohne die Nervenzellen in unseren Gehirnen wären wir im Zweifel nicht in der Lage, uns in andere hineinzuversetzen. Reflexion. Sich spiegeln – im Außen, wie im Innen. Dafür braucht es Fläche, Substanz. Etwas, auf dem sich Projizieren lässt. Sonst sehen wir nicht. Wie ein Diaprojektor, den man in die Leere richtet. Nichts. Betrachte ich also die Bilder in der Ausstellung, werde ich einerseits mit mir selbst konfrontiert, wie auch mit dem Künstler. In gewisser Weise eine Synthese zweier Blicke: “Ich würde immer beschreiben, dass ich die Bilder benutze, um mich zu sehen, um mich darin wiederzuerkennen. Ich will die Bilder nicht zeigen, sondern mich selbst erkennen. Und ich möchte das Gegenüber dazu bringen, sich in diesen Bilder wiederzufinden und zu erkennen. Und das klingt vielleicht banal, aber es ist immer wieder interessant, was die Leute in den Bildern sehen und was das über sie erzählt. […] Wenn Sie da nach unten in den Raum gehen und meine Bilder sehen, dann zeige ich Ihnen wie es in mir aussieht.”

Absurd. Verstörend. Rührend. Mir fallen viele Wörter ein, mit denen sich die Fotografien von Lars Eidinger beschreiben ließen. Einige kenne ich bereits von seinem Instagram Kanal. Es sind Alltags Eindrücke, im weitesten Sinne – ready mades, wie Eidinger sie selbst bezeichnet. Früher hätte man wohl “Schnappschüsse” gesagt – aber im Zeitalter der Digitalität und Smartphone Fotos, klingt das zu antiquiert. Ready mades also. Ich stehe vor einem solchen. Die Fotografie zeigt ein älteres Paar, wie es sich gebannt Schmuck im Schaufenster ansieht, zu ihren Füßen liegt ein vermutlich Wohnungsloser, dessen Kopf zum Nickerchen auf einer Plastiktüte ruht. Ein anderes Bild zeigt zwei Männer. Der Größere von beiden hält einen Pappkarton über den Kleineren, um ihn vor dem Regen zu schützen. Er selbst trägt eine Papiertüte über dem Kopf. Die vollkommene Absurdität des menschlichen Seins und Tuns zeigt sich aber vermutlich in den Abbildungen, in denen nicht einmal Menschen anwesend sind – ihre Gegenwärtigkeit aber unübersehbar ist. So auf der Fotografie, die den Ast eines Baumes zeigt, der sich über die Errichtung eines Gartenzauns hinwegsetzt, indem er sich seine Wege sucht. Oder eine Treppe, die ins Nichts führt. “Vollendete Gegenwart”, nennt Eidinger diese Reihe. Nicht weil der Mensch in seinen Augen die Realität vervollkommnet – eher im Gegenteil: “…die Erkenntnis, dass der vermeintliche Zufall oder das Uninszenierte sich in einer Perfektion präsentiert, wie sie unnachahmlich ist. Ich kann diese Bilder nicht inszenieren. Und der Versuch ist immer erbärmlich. Und das interessiert mich auch an den Bildern, wo keine Menschen zu sehen sind. Weil man sieht, wie der Mensch versucht, etwas Natürliches, Kreatürliches zu imitieren und dabei so grandios scheitert. Und auch in der Abwesenheit des Menschen begreife ich den Menschen. Also die Bilder auf denen niemand zu sehen ist, sagen teilweise für mich mehr über die Menschheit aus, als Bilder auf denen Leute abgebildet sind.”

Und da wären wir wieder, bei der Konfrontation, dem Sehen und Gesehenwerden. „Der Blick des Anderen formt meinen Leib in seiner Nacktheit, läßt ihn entstehen, modelliert ihn, bringt ihn hervor, wie er ist, sieht ihn, wie ich ihn nie sehen werde“, schreibt Philosoph Jean-Paul Sartre in seinem Werk Das Sein und das Nichts. Weniger meinte er damit die Fotografie, als vielmehr den tatsächlichen Blick des Anderen, der mich spaltet: in Subjekt und Objekt zugleich. Weil ich mich erst in jenem Moment der Betrachtung eines Andern selbst erkenne und im selben Augenblick zum Gegenstand der Betrachtung werde, der sich meiner eigenen Beurteilung entzieht. Aber auch hier zeigt sich das, wovon Eidinger spricht, wenn er von Menschen erzählt, die Kunst betrachten. Was sie darin sehen, sagt oft mehr über sie selbst aus, als über das Objekt ihrer Betrachtung. Und gilt selbiges nicht auch, wenn wir Menschen beobachten? Sagt nicht unser Urteil, die Bewertung, die wir abgeben, mehr über uns aus, als über die Person, die in unser Blickfeld geraten ist? Es kann schmerzlich sein von anderen gesehen zu werden. Vor allem, wenn das Urteil anders ausfällt als unser eigenes oder, als wir es uns wünschen würden. Und doch liegt darin ein Potential verborgen. Natürlich nicht insofern, als dass wir jedes Bild, das uns widergespiegelt wird, ungefiltert und unhinterfragt in uns aufnehmen. Aber angeregt durch den Blickwinkel des Anderen, die eigene Perspektive zu hinterfragen, sich selbst oder die Welt und die Dinge in ihr in einem anderen Licht sehen zu können, das sind Erfahrungen, die uns als Einzelne nur schwer zugänglich sind: “Und dieses Verstehen und Begreifen, sich Erkennen, ist tatsächlich glaube ich die einzige Möglichkeit für den Menschen sich weiterzuentwickeln. Und wie oft schaffen wir es eigentlich gar nicht, in den Spiegel zu schauen. Vor allem nicht so zu schauen, oder sich so zu betrachten, wie wir eigentlich sind. Also wie oft schützen wir uns durch eine Maskerade oder spielen uns selbst was vor. Und das führt letztendlich immer zu einem großen Missverständnis und wahrscheinlich in letzter Konsequenz zu einer Form von Selbsthass oder Verachtung. Und dieses sich selbst Annehmen, das merke ich für mich, das ist der eigentliche Antrieb. Das ist das Ziel.”

Es liegt also auch etwas Versöhnliches, im Erkennen und Erkanntwerden. Wenn wir begreifen, dass wir nicht die einzigen sind, die an Banalitäten scheitern, deren Probleme weltlich sind und deren Leben überhaupt ziemlich trivial ist. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, weshalb wir uns so sehr nach Authentizität sehnen. Weshalb wir gebannt Reality Shows verfolgen und uns auf Instagram durch die Stories von Fremden und Freunden klicken. Immer auf der Suche nach dem Ungefilterten, dem Alltäglichen – was dort in Wirklichkeit natürlich nicht zu finden ist. Und doch ziehen sie uns an, die sozialen Netzwerke. Weil sie bedienen, wonach wir suchen: Bestätigung. Weil wir sehen und gesehen werden. Plötzlich Einblicke in die Leben anderer Menschen erhalten, die uns eigentlich so fern scheinen. Wir ziehen Vergleiche – was natürlich nicht immer dienlich ist Vor allem, wenn wir, außer dem teils inszenierten und kuratierten Alltag der Menschen dort, kaum etwas über sie wissen. Aber eben in jener Ambivalenz erkennt Eidinger die Schönheit für sich: “Ich schöpfe immer aus dem Widerspruch. Der Satz von Brecht: “Die Widersprüche sind unsere Hoffnung”, das ist mein Credo. Und ich merke, dass im Widerspruch alles an Potential steckt, was man mit Talent für sich nutzbar machen kann. Und ein Begriff, wie “Soziale Netzwerke”, ist ein klassisches Oxymoron. Es gibt keinen Ort, der asozialer ist, als diese Netzwerke. Und trotzdem bin ich davon alles andere als fasziniert. Ich bin davon fasziniert angewidert. Und wahrscheinlich in letzter Konsequenz einfach nur hochgradig abhängig.”
Insofern lasst uns lieber den Blick vom Bildschirm lösen. Manchmal muss man auch nicht alles sehen und gesehen haben. Außer die Ausstellung “Klasse Gesellschaft”, die möchte ich an dieser Stelle doch noch kurz empfehlen. Ein kurzer Blick in die Shownotes genügt, da findet ihr mehr Infos. Wenn euch die Episode gefallen hat, freuen auch wir uns natürlich über Bestätigung jeder Art. Das geht ganz einfach via Steady oder, indem ihr uns einen Betrag eurer Wahl an Paypal.me/Sinneswandelpodcast schickt. Mein Name ist Marilena Berends, ich bedanke mich bei euch fürs Zuhören und sage bis bald im Sinneswandel Podcast!

30. November 2021

Tatjana Schnell: (Lebens-)Sinn – etwas Kollektives?

von Henrietta Clasen 9. November 2021

Es scheint ganz so, als genüge es uns Menschen nicht, einfach nur zu Existieren. Wir brauchen einen Grund weshalb wir uns morgens aufraffen – die Freude am Sein allein, sie mag Mönche und Buddhisten beglücken – den postmodernen Menschen berauscht sie längst nicht mehr. Kein Wunder, möchte man sagen! Sind die Büchereien doch gefüllt mit Ratgeberliteratur, deren Titel uns aufmunternd zurufen: “Finde dich selbst!” Sie ist zum Greifen nah, die Erfüllung, wir müssen nur die Hand ausstrecken und zugreifen. So zumindest lautet das Glücksversprechen des modernen Kapitalismus. Aber ist das wirklich so? Existiert so etwas, wie ein individueller Lebenssinn, eine Art Berufung, die es zu Suchen und Finden gilt? Oder entsteht Bedeutung nicht vielmehr im Kollektiv(en)? Um das herauszufinden, habe ich mich mit Psychologin und Sinnforscherin Prof. Dr. Tatjana Schnell unterhalten.

Shownotes:

Macht (einen) Sinneswandel möglich, indem ihr Fördermitglieder werdet. Finanziell unterstützen könnt ihr uns auch via PayPal oder per Überweisung an DE95110101002967798319. Danke.

► Sinnforschung.org Sinnforschung an der Universität Innsbruck mit Informationen und Studien zum Thema Lebenssinn.
► Buch: “Psychologie des Lebenssinns”, Springer Verlag (2020).
► Aktuelle Forschungsergebnisse zu psychologischen und existenziellen Aspekten der COVID-19 Pandemie.
► Mihály Csíkszentmihályi: “Flow. Das Geheimnis des Glücks”, Klett-Cotta (2002).
► David Graeber: “Bullshit Jobs. Vom wahren Sinn der Arbeit”, Klett-Cotta (2009).
► Karl Jaspers: “Leben als Grenzsituation. Eine Biographie in Briefen”, Wallstein (2019).

Kontakt:
✉ redaktion@sinneswandel.art
► sinneswandel.art

9. November 2021

Marina Weisband: Brauchen wir eine (digitale) Bildungsrevolution?

von Henrietta Clasen 20. Juli 2021

Was muss Schule leisten, um junge Menschen auf das Leben vorzubereiten? Was ist die Aufgabe von Bildung? Darüber habe ich mich mit Psychologin und Netzaktivistin Marina Weisband unterhalten. Denn gerade die Corona-Pandemie hat den Innovationsdruck in der Bildung verdeutlicht. Neue Konzepte sind gefragt, um kommende Generationen auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft vorzubereiten. Es bedarf Schulen, die Leidenschaft und Engagement bei jungen Menschen entfachen, um die notwendigen Veränderungen mitzugestalten. 

Shownotes:

Macht (einen) Sinneswandel möglich, indem ihr Fördermitglieder  werdet. Finanziell unterstützen könnt ihr uns auch via PayPal oder per Überweisung an DE95110101002967798319. Danke.

Die heutige Episode wird freundlich unterstützt von OTTO. Mit Ihrer Kampagne unter dem Motto „Veränderung beginnt bei uns“ will das Unternehmen für die Vermeidung von Retouren sensibilisieren – weil es nicht egal ist, wie und wo wir bestellen. Mehr Infos unter https://www.otto.de/shoppages/nachhaltigkeit

► Mehr von und über Marina Weisband auf ihrer Website und auf Twitter.
► Erfahrt mehr über Marinas Initiative aula – Beteiligung digital.
► Infos zum DigitalPakt Schule des BMBF.

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20. Juli 2021

Sich selbst neu erfinden, geht das?

von Henrietta Clasen 10. Juni 2021

Ist es Fluch oder Segen, dass der Mensch im Besitz der Freiheit ist, sich selbst entwerfen zu können? Die vermutlich zentralste Frage der Existenzialisten, nach deren Philosophie der Mensch ohne jeden Kompass zu einer angsteinflößenden und zugleich berauschenden Freiheit verdammt ist, die ihm die totale Verantwortung für sein Leben aufbürdet. Heißt das nun, dass wir uns im Leben selbst erfinden – im Zweifel immer wieder von Neuem? Gibt es so etwas wie eine abschließende Identität des Selbst, die sich verwirklichen ließe? Oder sind wir nicht vielmehr hybride und wandlungsfähige Wesen, deren Identitäten unabgeschlossen bleiben?

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► Mira Lobe, Susi Weigel: “Das kleine Ich-bin-Ich”. Jungbrunnen, 1972.
► Sternstunde Philosophie: “Lars Eidinger – Das Leben als Kunstwerk”. SRF Kultur.
► Erving Goffman: “Wir alle spielen Theater”, 1956.
► Slavoj Žižek: “Lacan – Eine Einführung”. Fischer, 2008.
► Johan Huizinga: “Homo Ludens: Vom Ursprung der Kultur im Spiel”, 1938.
► Helmuth Plessner: “Die Stufen des Organischen und der Mensch”, 1928.
► Martin Heidegger: “Sein und Zeit”, 1927.
► Karl Jaspers: “Existenzphilosophie”, 1938.
► Jean-Paul Sartre: “Das Sein und das Nichts”, 1943.

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Transkript: Sich selbst neu erfinden, geht das? – Über Rollenwandel & Identitäts-Pluralismus

Hallo und herzlich willkommen im Sinneswandel Podcast. Mein Name ist Marilena Berends und ich freue mich, euch in der heutigen Episode zu begrüßen.

Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren, wandert zwischen grünen Halmen, wandert unter Schierlingspalmen, freut sich, dass die Vögel singen, freut sich an den Schmetterlingen, freut sich, dass sich’s freuen kann. Aber dann… Aber dann stört ein Laubfrosch seine Ruh, und fragt das Tier: „Wer bist denn du?“ Da steht es und stutzt, und guckt ganz verdutzt dem Frosch ins Gesicht: „Das weiss ich nicht“. Der Laubfrosch quakt und fragt: „Nanu? Ein namenloses Tier bist du? Wer nicht weiss, wie er heißt, wer vergisst, wer er ist, der ist dumm! Bumm!”

Als ich neulich durch die Buchhandlung meines Vertrauens, auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für meinen bald 8-jährigen Neffen schlenderte, stieß ich auf die Geschichte des kleinen Ich-bin-Ichs. Eine unerwartete Wiederbegegnung, mit der ich nicht gerechnet hatte und die noch mehr in mir auslösen sollte, als ich in der Buchhandlung zu erwarten hoffte. In diesem Moment, das Bilderbuch in der Hand haltend, fühlte ich mich augenblicklich zurück katapultiert in die dritte Klasse meiner Grundschulzeit. Ich trage eine bunte Leggins, ein noch bunteres T-Shirt und habe jeweils eine gepunktete Socke an meinen Ohren baumeln. Es ist der große Tag der Aufführung – und ich spiele das kleine Ich-bin-Ich aus Mira Lobes gleichnamigen Kinderbuch. Aufgeregt laufe ich zwischen meinen Klassenkameraden, die als Papageien, Nilpferde und Hunde verkleidet sind, hin und her. Stelle ihnen abwechselnd die immer gleich Frage, ob sie wissen, wer oder was ich bin – doch finde keine Antwort. 

Ich kann nicht behaupten, dass ich mich damals schon bewusst mit der meinen, oder Identität überhaupt, auseinandergesetzt hätte – ich meine, ich war vielleicht acht oder neun Jahre alt – aber das Gefühl von Zugehörigkeit, oder eben auch der Abwesenheit von ihr, das kannte ich wohl. Und ich ahnte, dass diese Frage, die für das kleine Ich-bin-Ich so schwer zu beantworten war, eine wichtige sein wird. Als Kinder, wenn vielleicht eher unbewusst, beschäftigen wir uns, so glaube ich, schon früh mit unserer eigenen Identität oder sind zumindest durch Erfahrungen mit ihr konfrontiert. Als “Spiegelstadium” bezeichnete der französische Psychoanalytiker Jacques Lacan den Moment, in dem sich ein Kind durch die Reflexion im Spiegel zum ersten Mal als ganzheitliche Gestalt, mit der es sich identifiziert, wahrnimmt. Und dies geschieht, so Lacan, bereits zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat. Aber spätestens, vermute ich, wenn wir von neugierigen Eltern und Verwandten gefragt werden, wer wir denn eigentlich einmal sein wollen, wenn wir einmal groß sind. Ich habe mir fest vorgenommen, meinem Kind später diese Frage nicht zu stellen. Ich weiß ja selbst bis heute keine kluge Antwort darauf zu geben. 

“Haben Sie auch schon mal darüber nachgedacht, ob Sie Ihre Rolle im Leben gefunden haben? Nicht auch jemand ganz anderes oder viel mehr in sich tragen, als nur eine Person?”  fragt Wolfram Eilenberger sein Publikum in Sternstunde Philosophie und ich nicke innerlich mit dem Kopf. Nicht nur einmal. Immer wieder. In letzter Zeit sehr oft. Wenn diese Frage sich ihre Wege durch meine Synapsen in mein Bewusstsein bahnt, so ahne habe ich meist bereits, dass die Unruhe, die mich dann packt, der Vorbote eines anstehenden Wandels sein könnte. Bildlich stelle ich mich in diesen Phasen manchmal wie einen noch lebenden Aal vor, der sich in der Pfanne windet. Nicht, dass ich das schon mal wirklich miterlebt hätte, aber die Erzählungen meiner Mutter aus ihrer Kindheit waren sehr anschaulich. Vielleicht trifft es aber auch eher das Bild eines Chamäleons, dass erleichtert seine Haut abstreift, weil sie ihm eines Tages zu eng geworden ist. Was ich damit sagen will, ist, dass ich immer wieder diese Momente erlebe, in denen ich am liebsten alles hinwerfen und mich neu erfinden möchte. In denen sich einfach so gar nichts mehr stimmig anfühlt. Und das, obwohl eigentlich von außen betrachtet, alles gut ist, manchmal sogar besser als gut. Aber vielleicht macht mich genau das skeptisch? War es das jetzt schon? Bin das wirklich ich? Könnte ich nicht auch noch ganz wer anderes sein? Meistens sind das auch die Momente, in denen ich mich frage, ob ich damals nicht doch hätte zur Schauspielschule gehen sollen oder, ob ich diesen Weg vielleicht sogar heute noch wagen sollte. Einmal habe ich mich, in der Aufbruchsstimmung einer solchen Krise, sogar spontan zu einem Vorsprechen angemeldet. Nur, um es dann doch nicht anzutreten. Denn was wäre, wenn es wirklich klappt?

“Ich würde behaupten, dass ich in der “Verwandlung”, in dem Moment wo ich eine Rolle spiele, mehr ich selbst bin, als, wenn ich hier alltäglich vor Ihnen sitze. […] Ich habe für mich gemerkt, dass dieser Moment des Ausdrucks dazu führt, dass ich ein anderes Verständnis von mir selbst erlange. Und, dass ich Gefühle, die ich sonst nicht ausdrücken kann, aus welchen Gründen auch immer, mit der Rolle zum Ausdruck bringen kann.” Was Schauspieler Lars Eidinger in Sternstunde Philosophie beschreibt, kann ich nur allzu gut nachempfinden. Nicht nur, weil ich das Spiel mit Rollen auf der Theaterbühne selbst so liebe, sondern auch hinsichtlich der alltäglich erlebten Realität. Manchmal muss ich mich von mir selbst, räumlich im Außen, wie auch im Innen, distanzieren, Abstand gewinnen, um mir selbst wieder näher kommen zu können. Gerade in pandemischen Zeiten ist das nicht immer einfach. In den eigenen vier Wänden sitzend, reduziert auf die Rolle als erwerbstätige Bürgerin, bleibt nicht viel Raum zur Entfaltung der eigenen Facetten. 

“Aber habe ich das richtig verstanden? Sie sehen das als eine Art therapeutische Erfahrung, in eine Rolle zu gehen, die vielleicht sehr weit weg von sich ist, um eine Spiegelung von sich selbst damit zu bewirken?”, fragt Wolfram Eilenberger Lars Eidinger. Ich glaube nicht mal, dass es nur die Schauspielerinnen und Schauspieler sind, die in unterschiedliche Rollen schlüpfen. “Wir alle spielen Theater”, wenn es nach dem Soziologen Erving Goffman geht. Für ihn gleicht die soziale Welt einer großen Bühne und wir alle spielen in der Interaktion mit anderen verschiedene Rollen. Was nicht bedeutet, dass wir alle unauthentisch wären, sondern vielmehr, dass wir in unterschiedlichen Situationen, ob auf der Arbeit, zu Hause mit der Familie oder mit Freunden, eben anderen Anforderungen und Erwartungen gerecht werden müssen, weswegen wir uns mehrere Rollen aneignen. Und auch bei Friedrich Schiller lässt sich schon nachlesen: “Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.” Der Mensch, ein homo ludens, wie ihn der niederländische Kulturhistoriker Johan Huizinga bezeichnete. 

Heißt das denn nun, dass wir uns im Leben selbst erfinden – im Zweifel immer wieder von Neuem? Gibt es dann überhaupt so etwas wie eine abschließende Identität des Selbst, die sich verwirklichen ließe? Oder sind wir nicht vielmehr hybride und wandlungsfähige Wesen, deren Identitäten unabgeschlossen bleiben?

“Der Mensch steht gleichsam hinter sich selbst, ortlos, im Nichts”, heißt es bei dem Philosophen Helmuth Plessner. “Nichts” im Sinne des nicht festgelegten Seins, im Gegensatz zu anderen Lebewesen, wie den Tieren. Was den Menschen zu einem zur Freiheit genötigten Wesen mache, das immer nach Neuem strebe. Auch bei Martin Heidegger, dem Begründer der Existenzialontologie, ist der Mensch aufgefordert, sich selbst zu entwerfen. Das Dasein ist zwar in die Welt “geworfen”, wird aber nicht auf ein bestimmtes So-Sein festgelegt. Es muss sich vielmehr selbst und immer wieder aufs Neue zu dem machen, was es sein will. Doch wie ich mein persönliches So-Sein finde, auf diese Frage gibt Heidegger keine Antwort.

Wissenschaft kann zwar erkennen, was der Fall ist, aber sie wird uns nie sagen können, was wir wollen sollen, so drückt es wiederum Karl Jaspers aus, der Heideggers Philosophie zur eigentlichen Existenzphilosophie führte. Hinter jedem Horizont öffnet sich ein weiterer Horizont ins Unendliche. Dies gilt auch für uns selbst, die wir immer nur Teilaspekte unseres Daseins erkennen können, aber nie wissen, wer oder was wir letztlich im Ganzen unseres Wesens sind. Spannend an einer solchen Vorstellung ist, dass die Idee des Ganzen zu einer Art Fluchtpunkt wird, auf den wir uns zwar zu bewegen könne, die Suche jedoch als Unabgeschlossenes akzeptieren müssen und selbst dann nicht aufgeben sollten, wenn wir uns einmal des Weges irren. Jaspers zufolge seien es gerade die Grenzerfahrungen, denen wir uns stellen müssen, um zu einer Persönlichkeit zu werden und in der Auseinandersetzung mit ihnen unsere Identität zu entwickeln.

Ist es da überhaupt ein Privileg oder nicht vielleicht sogar eher eine Bürde, so viel Freiheit zu besitzen, sich selbst entwerfen zu können, wie es uns als Menschen zusteht? Das ist  die zentrale Frage der Existenzialisten, nach deren Philosophie der Mensch ohne jeden Kompass zu einer angsteinflößenden und zugleich berauschenden Freiheit verdammt ist, die ihm die totale Verantwortung für sein Leben aufbürdet. Der lebendige, auf die Zukunft gerichtete Mensch ist ein Nichts an Sein, ein Werden, dass das, was es eben noch war, schon wieder ausradiert hat, wenn es sich vorwegnimmt, so Jean-Paul Sartre. Der Mensch ist nie identisch mit sich selbst. Und unser Bewusstsein kann auf die quälende Frage „Wer bin ich?“ keine endgültige Antwort geben. Diese Unbestimmtheit aber ist genau das, worin Sartre die eigentliche Freiheit erkennt.

Vielleicht geht es am Ende auch viel weniger darum, eine abschließende Antwort auf die Frage “Wer bin ich?” zu finden, als vielmehr zu ergründen, wer man alles sein könnte. Wozu selbstverständlich auch gehört, Erfahrungen zu machen, in denen ich das Gefühl habe, nicht ich selbst sein zu können, entfremdet zu sein. Wie Lars Eidinger beschreibt, sind es manchmal sogar jene Rollen, die uns zunächst am unähnlichsten scheinen, die uns näher zu uns selbst führen. In dem Sinne, dass sie unsere Existenz, das was wir glauben zu sein, ein Stück weit in die Ferne rücken lassen. Wir können Abstand zu uns selbst gewinnen, was zugleich Raum schafft, neue Seiten an uns zu entdecken. Wir schlüpfen bildlich gesprochen aus unserer Haut, die sich, wie die eines Chamäleons, manchmal zu klein anfühlt, um über uns hinauswachsen zu können. Was nicht heißt, dass dieser Prozess der Seins-Werdung einem linearen Wachstum gleicht. Vermutlich ist es eher ein Vor und Zurück. Ein Ruckeln und Zuckeln. Oder eben ein Kostümwechsel, ein stetiges An-und Ausprobieren. Ein manchmal auch unangenehmer und kräfteraubender Akt der Entdeckung des eigenen Facettenreichtums und der inneren Widersprüche. “Ambiguitätstoleranz”: wir sollten einander mehr Vielfalt zugestehen, Pluralität schätzen lernen und Offenheit und Toleranz kultivieren, heißt es doch so oft. Aber weshalb nur den anderen und nicht auch uns selbst gegenüber? Dafür, dass es in Ordnung ist, sich umzuentscheiden, neue Wege zu gehen, sich auszuprobieren, ganz gleich ob mit 18 oder 80. Eine offene und tolerante Gesellschaft, ermöglicht es in meinen Augen, jedem Menschen gleichermaßen, die eigene Existenz zu erforschen. Im Miteinander mit anderen selbstverständlich, und nicht auf deren Kosten. Sie erlaubt es Menschen, sich in verschiedenen Rollen auszuprobieren, frei und ohne Zwang.

“Werde der, der du bist”, zitiert Nietzsche den griechischen Lyriker Pindar. Was nach einer Hymne moderner Selbstverwirklichung klingt, könnte, etwas weiter gefasst, eine Einladung sein, die eigene Vielheit der Identität, das Facettenreichtum in sich selbst und damit auch in anderen, anzuerkennen. Ohne, dass es dafür eine Erklärung bedarf, wie es auch das kleine Ich-bin-Ich voller Erleichterung feststellt:

„So, jetzt weiss ich, was ich bin! Kennt ihr mich? ICH BIN ICH!“ Alle Tiere freuen sich, niemand sagt zu ihm: „Nanu?“ Schaf und Ziege, Pferd und Kuh, alle sagen: „Du bist du!“ Auch der Laubfrosch quakt ihm zu: „Du bist du! Und wer das nicht weiss, ist dumm! Bumm!”

Vielen Dank fürs Zuhören. Wenn euch der Podcast gefällt, teilt ihn gerne mit Freunden und Bekannten. Außerdem würden wir uns besonders freuen, wenn ihr unsere Arbeit als Fördermitglieder unterstützt, damit wir weiterhin gute Inhalte für euch kreieren können. Supporten könnt ihr uns ganz einfach via Steady oder, indem ihr uns einen Betrag eurer Wahl an Paypal.me/Sinneswandelpodcast schickt. Das geht schon ab 1€. Alle weiteren Infos findet ihr in den Shownotes. Vielen Dank und bis bald im Sinneswandel Podcast. 

10. Juni 2021

Igor Levit: Können wir überhaupt unpolitisch sein?

von Henrietta Clasen 12. April 2021

Was macht ein Pianist, der keine Konzerte mehr spielen kann? Auf diese Frage gibt es sicherlich viele Antworten. Eine davon liefert Igor Levit, den die New York Times als einen der „bedeutendsten Künstler seiner Generation“ beschreibt. Bereits am 12. März 2020, entschließt sich Igor die Konzerte in sein heimisches Wohnzimmer zu verlegen. Jeden Abend um 19 Uhr spielt er live – und tausende von Menschen schauen und hören ihm via Twitter und Instagram dabei zu. Marilena hatte die Gelegenheit, sich mit Igor Levit persönlich zu unterhalten und mit ihm über das vergangene Jahr zu sprechen, das ihn, wie er sagt, näher zu sich selbst geführt hat, wie kaum ein anderes. Es ist ein Gespräch, das sehr persönlich erscheinen mag, uns auf der anderen Seite aber auch das Politische, das Igor als untrennbar mit seinem Wesen verknüpft begreift, vor Augen führt. Denn gibt es eigentlich irgendetwas im Leben, das nicht politisch ist? Können wir unpolitisch sein? 

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► Igor Levit, Florian Zinnecker: Hauskonzert. Hanser Literaturverlage.
► Musik: Waldsteinsonate, Igor Levit. Mit freundlicher Genehmigung von Sony Music International .

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12. April 2021

Joséphine Sagna: Kann Kunst (uns) befreien?

von Henrietta Clasen 5. April 2021

Joséphine Sagna setzt sich in ihrem künstlerischen Schaffen mit der Identitätsfrage einer Schwarzen Frau in einer weißen Mehrheitsgesellschaft auseinander. Mit Vorurteilen und Rassismus, Fremd- und Eigenwahrnehmung, Intimität und Selbstinszenierung der Dargestellten. In den Mittelpunkt stellt sie den weiblichen Körper, selbstbewusste, starke BIPoC-Frauen, die sich dem westlichen Schönheitsideal entgegenstellen. Joséphine Sagna möchte die Essenz der Figuren darstellen, ihre laute, leise, weiche, starke und freie Art in einem vielschichtigen und fragmentarischen Bild einfangen — Schicht für Schicht, vielfarbig und mit unterschiedlichen Facetten. 

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► Website Joséphine Sagna.
► Joséphine Sagna auf Instagram.
► Doku My Body – My Art. Frauen. Körper. Kunst. auf 3sat u.a. mit Joséphine Sagna.

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5. April 2021
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